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Schlösser und Riegel im Test: Rasch zu knacken, wenige halten Einbrecher ab

Mehr als die Hälfte der Türsicherungen im Test war rasch geknackt
Mehr als die Hälfte der Türsicherungen im Test war rasch geknackt ©dpa (Sujet)
Sie sollen Wohnungstüren sicherer machen - doch zahlreiche Riegel, Schlösser und Bandsicherungen halten nicht, was sie versprechen. "Bei etlichen haben Einbrecher leichtes Spiel", kritisiert das Magazin "Konsument".
Hier wird eingebrochen: Übersicht
Die Angst vor Einbrechern

Mehr als die Hälfte der Türsicherungen im Test war rasch geknackt. Von den überprüften Kastenzusatzschlössern war kein einziges einbruchhemmend. Wohnungstüren werden in der Regel mit einfachen Werkzeugen aufgehebelt.

Sicherheitstüren schrecken ab – guter Schutz

Je schwieriger und langwieriger, desto höher ist das Risiko, erwischt zu werden. Sicherheitstüren bzw. erkennbar gesicherte Türen schrecken Einbrecher daher oft von vornherein ab.

Guten Schutz bieten normgerechte Sicherheitstüren. Mit Widerstandsklasse 3 gelten sie für Privatwohnungen als ausreichend, sie müssen einem Angriff mit einem Kuhfuß fünf Minuten standhalten. Eine einflügelige Sicherheitstür kommt auf 2.500 bis 3.500 Euro, eine zweiflügelige Sicherheitstür auf rund 5.000 Euro.

Riegel und Schlösser zum nachträglichen Sichern

Eine kostengünstigere Alternative sind Riegel und Schlösser zum nachträglichen Sichern der Eingangstür. Querriegelschlösser sperren eine Tür über die gesamte Breite ab, Vertikalstangenschlösser verriegeln sie von oben nach unten, außerdem gibt es Kastenzusatzschlösser als Zusatzriegel für die Schlossseite und Bandsicherungen, mit denen die Scharniere gegen Aushebeln gesichert werden sollen.

Die Stabilität verschiedener Produkte am Markt hat die deutsche Stiftung Warentest geprüft, in einem statischen Belastungstest und per fingiertem Einbruchsversuch. Drei Minuten sollten sie standhalten.

8 von 14 Sicherungen rasch geknackt

Acht von 14 auch in Österreich erhältlichen Türsicherungen waren rasch – meistens nach weniger als einer Minute – geknackt. “Bei jedem System gab es zumindest ein nicht zufriedenstellendes Modell”, so die Tester. Die Kastenzusatzschlösser fielen sogar alle durch.

Doch es gibt auch etliche gute und sehr gute Sicherungen. Solide Türen können mit solchen Riegeln und Schlössern nachträglich gesichert werden – die Komponenten müssen aber aufeinander abgestimmt sein. Bei einflügeligen Türen reicht meistens ein Querriegel. Zweiflügelige Türen sind mit einem Vertikalstangenschloss nachrüstbar, zusätzliche Bandsicherungen seien empfehlenswert, meinen die Tester.

Präventionsberatung zum Thema Einbrüche

Bei den Landeskriminalämtern, Assistenzbereich Kriminalprävention, kann man sich kostenlos beraten lassen. In Wien gibt es zudem das Kriminalpolizeiliche Beratungszentrum (0800-21-63-46).

Ob ein gutes Schloss eine Wohnung sicherer macht, hängt aber auch von anderen Komponenten wie Tür, Türstock und Mauerwerk ab. “So lässt sich beispielsweise eine leichte Röhrenspantür durch einen noch so guten Riegel nicht sicherer machen. Ein kräftiger Tritt, und man ist in der Wohnung drin”, warnten die Konsumentenschützer. Hier sollte man auch für ein stärkeres Türblatt sorgen.

>>Einbrüche und weitere Straftaten in Wien nach Bezirken: Die Crime Map Vienna

(apa/red)

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