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Rassismus-Vorwurf gegen Plakat der Wiener Festwochen

Dieses Festwochen-Sujet, das nach wie vor in Wien plakatiert ist, sorgte für Unmut
Dieses Festwochen-Sujet, das nach wie vor in Wien plakatiert ist, sorgte für Unmut ©VIENNA.AT/ Jeannine-Beatrice Riepl
Das Plakat der diesjährigen Wiener Festwochen sorgt teils für heftige Kritik. Denn darauf sind ohne erkennbaren Zusammenhang zwei Afrikaner mit einem Besen zu sehen - der Vorwurf der Diskriminierung und des Rassismus stand rasch im Raum.
Umstrittene Integrationscamp-Aktion
Zu Besuch im Camp

Wie mehrere Medien berichteten, reagierte unter anderem die afrikanische Community in Wien mit massivem Unverständnis auf das aktuelle Sujet der diesjährigen Wiener Festwochen. Darauf sind in einer Art Theater-Raum zwei Schwarzafrikaner zu sehen, die zu beiden Seiten der Leinwand stehen und Besen halten. 

Diskriminierende Klischees via Wiener Festwochen-Sujet?

Der Verein „Schwarze Frauen Community” kritisierte das Festwochen-Sujet nach Angaben der Tageszeitung “Kurier” scharf und gab an, dass damit einmal mehr diskriminierende Klischees bedient würden. Das missverständliche Bild erschließe sich laut Sprecherin Esther Maria Kürmayr nicht klar. Kürmayr warf die Frage auf, was mit der Abbildung von schwarzem Putzpersonal eigentlich ausgedrückt werden solle.

Seitens der Wiener Festwochen wurde daraufhin eine Klarstellung angestrebt. Die Erklärung lautete, dass es sich um ein Sujet des österreichischen Filmemachers Ulrich Seidl handle, das falsch interpretiert worden sei. “Seine Bilder zeigen Rassismus auf und klagen ihn an – in irritierender, vielleicht manchen schockierender Weise. Sie sind deswegen dennoch dezidiert antirassistisch”, betonte Dramaturg Matthias Pees gegenüber der Tageszeitung.

Festwochen-Kenner sollen es entschlüsseln können

Auch Marketing-Chefin Sonja Vikas-Stückler fand laut “Kurier” Worte der Verteidigung für das umstrittene Wiener Festwochen-Sujet: “Natürlich handelt es sich um eine Gratwanderung. Aber wenn man sich mit dem Programm der Festwochen beschäftigt, kann man die Plakate entschlüsseln.” Bleibt allerdings die Frage im Raum stehen, wie Herr und Frau Österreicher das Plakat auffassen, die sich nicht näher mit dem Programm der Wiener Festwochen auseinandersetzen.

Das missverständliche Sujet ist nicht der erste Anlass, der dieses Jahr rund um die Wiener Festwochen für Wirbel sorgt – auch die bewusst provokativen Integrationscamps, eine Aktion, die Österreicher dazu motivieren soll, sich mit ihrem Vorurteilen auseinanderzusetzen, bekamen so manche in den falschen Hals.
(DHE)

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