Der Wiener Arzt mit Praxis im Salzkammergut steht unter dem Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen sowie eines Autoritätsverhältnisses und der pornografischen Darstellung Minderjähriger. 2009 soll es bei einem Ferienlager für Kinder zu einem Übergriff auf einen Buben gekommen sein, so Mediensprecherin Gerlinde Hellebrand. Die Verhandlung dürfte unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Bis zu fünf Jahre Haft nach Missbrauch
Dem derzeit suspendierten Mediziner mit einer Praxis im Salzkammergut drohen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft. Der Mann veranstaltete offenbar als Privatperson Ferienlager für Buben von fünf bis zwölf Jahren. Von 2004 bis 2011 soll er pornografische Fotos von den teilnehmenden Kindern angefertigt haben. Die Zahl der Buben auf den Bildern sei nicht genau zu eruieren gewesen.
Der Verdacht auf weitere Missbrauchsfälle habe sich im Laufe der Ermittlungen nicht erhärtet, sagte Hellebrand. Das Opfer des bekannten Übergriffs, das damals sieben bis acht Jahre alt war, sei bereits kontradiktorisch einvernommen worden.
Kinderpornografie bei Wiener Arzt gefunden
Der Arzt war Mitte Juni für rund zwei Monate in Untersuchungshaft genommen worden. Bei Hausdurchsuchungen stellte die Polizei kinderpornografisches Beweismaterial sicher. Daraufhin begannen umfangreiche Ermittlungen. Die Polizei musste zur Aufklärung des Falles eine Elternanzahl in dreistelliger Höhe kontaktieren.
Der Wiener darf während des laufenden Gerichtsverfahrens seinen Beruf nicht mehr ausüben. Er wurde im August des vergangenen Jahres von der Disziplinarkommission der Ärztekammer Oberösterreich suspendiert. Der Beschluss sei vorübergehend, endgültig werde erst nach Abschluss des Missbrauchs-Verfahrens gegen den Mediziner entschieden, hieß es damals.
(apa/red)