Prozess um Wiener OPEC-Anschlag von 1975 geht weiter
Sonja S. wird im Zusammenhang mit dem Wiener OPEC-Anschlag von 1975 Mord zur Last gelegt. Sie soll Waffen und Sprengstoff transportiert haben für den Anschlag auf die OPEC-Konferenz, bei dem drei Menschen starben. Sonja S. und Christian G. sollen zudem an zwei Sprengstoffanschlägen auf Unternehmen und einem Brandanschlag im Heidelberger Schloss beteiligt gewesen sein.
Die beiden mutmaßlichen früheren RZ-Mitglieder waren 1978 in Frankreich untergetaucht und hatten lange unter falschen Namen als Flohmarkthändler gelebt. Erst 2000 kam ihnen die französische Polizei auf die Spur und nahm sie in Paris fest. Doch sie kamen bereits einige Monate später wieder frei, weil die ihnen zur Last gelegten Taten in Frankreich verjährt waren.
Die Frankfurter Staatsanwaltschaft erließ jedoch gegen die beiden 2007 einen europäischen Haftbefehl, 2011 wurden sie nach Deutschland ausgeliefert. Während Sonja S. seither wegen einer vom Gericht angenommenen Fluchtgefahr in U-Haft sitzt, ist der schwer kranke Christian G. auf freiem Fuß.
Prozess OPEC-Anschlag in Wien zieht sich hin
Erst am zweiten Prozesstag am Dienstag konnte die Staatsanwaltschaft die Anklage verlesen, wozu es zum Prozessauftakt vor eineinhalb Wochen wegen Befangenheitsanträgen der Verteidigung gegen die Richter nicht gekommen war.
Die Anträge gegen die Richter wurden abgelehnt. Am Freitag verzögerte sich die Verlesung der Anklage zunächst durch weitere Anträge der Verteidigung, in denen unter anderem eine Einstellung der Verfahrens gefordert wurde. Die Anträge wurden ebenfalls abgelehnt.
(APA)