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Prozess um Mordversuch in Serbien in Wien fortgesetzt: Zeugen einvernommen

Der Prozess wurde in Wien fortgesetzt
Der Prozess wurde in Wien fortgesetzt ©APA (Sujet)
Am Montag ist im  Wiener Straflandesgericht der Prozess gegen einen 38-jährigen Mann fortgesetzt worden, der am 1. Mai 2013 in Serbien die Mutter seiner Ex-Freundin niedergestochen und lebensgefährlich verletzt hatte.
"Hat mich fast geschlachtet"
Mutter der Ex niedergestochen

Die beiden Frauen sowie der Enkel der 66-Jährigen wurden im Wege einer Videokonferenz mit Belgrad als Zeugen vernommen.

Beziehung scheiterte wegen Gewalt

Der Angeklagte – ein Lagerarbeiter, der seit geraumer Zeit in Wien lebt und die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt – hatte über eine Partner-Börse im Internet eine Frau aus seiner ursprüngliche Heimat kennengelernt. Diese lud ihn schließlich ein, die beiden wurden rasch ein Paar. Der Mann brach nach wenigen Wochen seine Zelte in der Bundeshauptstadt ab und zog bei seiner neuen Lebensgefährtin ein. Keine zwei Monate später machte die Frau mit ihm Schluss, weil es zu Handgreiflichkeiten und gewalttätigen Übergriffen gekommen war.

Mutter der Ex in Serbien attackiert

Der Mann betrank sich laut Anklage daraufhin mit einem Bekannten und begab sich in alkoholisiertem Zustand auf die Suche nach der Frau. Weil er sie nicht fand, suchte er ihr Elternhaus in einer rund 130 Kilometer südöstlich von Belgrad gelegenen Ortschaft auf. Er trat die Tür ein und stand der Mutter seiner Ex gegenüber.

Diese verriet ihm den Aufenthaltsort ihrer Tochter nicht, weil sie Angst um deren Leben hatte, wie die 66-Jährige nun dem Schurgericht (Vorsitz: Georg Olschak) darlegte. Der Mann sei darauf mit Fäusten und einem Stanley-Messer auf sie losgegangen und habe sie im Gesicht, am Hals und im Brustbereich gestochen bzw. geschnitten.

Anklage lautet auf Mordversuch

“Die Narbe am Hals ist 18 Zentimeter groß, weil er mir die Kehle durchgeschnitten hat.” An das, was danach geschah, könne sie sich nicht mehr erinnern: “Ich konnte nur mehr die Polizei anrufen und sagen, dass ich im Sterben liege.”

Nach der Attacke, die als versuchter Mord inkriminiert ist, kehrte der 38-Jährige nach Wien zurück und wurde einige Zeit später auf Ersuchen der serbischen Strafverfolgungsbehörden festgenommen. Ausgeliefert wurde der Mann nicht, die Staatsanwaltschaft Wien leitete gegen ihn ein Inlandsverfahren ein.

Angeklagter bei Prozess in Wien reumütig

“Es tut mir leid, es ist etwas Furchtbares passiert”, hatte der Angeklagte beim Verhandlungsauftakt Mitte Jänner zu Protokoll gegeben. Er habe allerdings an die Tat nicht die geringste Erinnerung. “Er hat das im Zustand der vollen Berauschung begangen”, machte sein Verteidiger Peter Philipp geltend.

(apa/red)

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