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Prozess um Brandstiftung in Korneuburger Rollfährenhaus angelaufen

Der Besitzer des Hauses in Korneuburg steht wegen Brandstiftung vor Gericht.
Der Besitzer des Hauses in Korneuburg steht wegen Brandstiftung vor Gericht. ©APA/FF Korneuburg
Wegen Brandstiftung im eigenen Gebäude steht am Donnerstag ein 60-Jähriger in Korneuburg vor einem Schöffensenat. Laut Anklage steckte dahinter das Motiv des versuchten Versicherungsbetruges (Schadenssumme von 380.000 Euro).
Brand wurde angeblich gelegt
Löscharbeiten dauerten 6 Stunden

Im März 2015 standen 66 Feuerwehrleute im Korneuburger Tuttendörfl an der Donau eine Nacht hindurch im Einsatz.

Brand in Rollfährenhaus in Korneuburg

Als die ersten Kräfte eintrafen, schlugen bereits Flammen aus dem Dach des Rollfährenhauses. Durch die hölzerne Dachkonstruktion gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig, der Strom musste abgeschaltet und die Dachhaut geöffnet werden. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Ermittler des Landeskriminalamtes erkannten: Das Feuer war mithilfe von Brandbeschleunigern gelegt worden.

Mit dem Brand kam die Rollfähre einmal mehr in die lokalen Schlagzeilen und der Mann nun erneut vor den Kadi. Jahre zuvor hatte es nämlich im Zusammenhang mit der GmbH, an der zwei Russinnen die Mehrheitsanteile hielten, Malversationen gegeben, die 2013 zu einem Prozess wegen Untreue gegen ihn und seinen vormaligen Geschäftspartner bzw. Mitarbeiter führten. Dieser hatte bis zu seiner Kündigung und Zwangsdelogierung in dem Haus nahe der Rollfähre gewohnt und sei seitdem mit dem Angeklagten nach Angaben seines Verteidigers “extrem verfeindet”.

Brandstiftung und Versicherungsbetrug

Nach den Ausführungen der Staatsanwältin hatte der Angeklagte die Liegenschaft an der Donau (ein Superädifikat) erworben, bis 2013 war das 260 Quadratmeter große, sanierungsbedürftige Gebäude auch Firmensitz. Aufgrund der Lage im Überschwemmungsgebiet gab es jedoch ein Bauverbot, weshalb das Haus für den Angeklagten keinen Wert mehr gehabt habe. 2014 habe er eine Feuerversicherung über mehr als 800.000 Euro abgeschlossen, am 23. März 2015 habe er Benzin und Heizöl in den Räumen verteilt und angezündet. Dann verließ er das Haus, das durch den Brand so massiv beschädigt wurde, dass die Wiedererrichtung 380.000 Euro gekostet hätte. Der Angeklagte leugne die Tat, allerdings hätten die Ermittlungen ergeben, dass das Haus ganz normal aufgesperrt worden war.

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