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Pollen: "Allergie nicht auf die leichte Schulter nehmen"

Wenn die Pollen wieder durch die Luft schwirren, sollten sich etwaige Schnupfennasen schnell zum Arzt begeben. "Allergien sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen", warnte HNO-Spezialist Siegfried Jäger.

Bei einer allergischen Reaktion schwellen die Schleimhäute an und werden durchlässiger: “Dadurch werden bestehende Allergien verstärkt und oft kommen neue dazu.” Laut Jäger “hat man eine Allergie nicht, man erlernt sie.” Er empfiehlt daher dringend, sich auf etwaige Allergien testen zu lassen. Die notwendigen Medikamente dazu sollten vom Arzt verschrieben werden, sie seien “weitaus wirksamer” als jene, die in der Apotheke erhältlich sind.

In Österreich leiden circa 20 Prozent der Menschen an Allergien. “Rund zehn Prozent der inhalativen Allergien gegen Tierhaar, Hausstaub oder Pollen werden von Pilzsporen verursacht, je 30 Prozent von Ragweed und Beifuß”, sagte Jäger. Mit Abstand die meisten Probleme haben die Österreicher mit der Birke und den Gräserpollen. Erstere ist für 60 Prozent, letztere für 70 bis 80 Prozent der Allergien zuständig. Oft muss sich ein Betroffener gleich mit mehrere Pollenallergien herumschlagen. Diese lösen nicht selten auch eine Kreuzreaktion mit verschiedenen Nahrungsmitteln aus: Wer auf Birke reagiert, ist auch nicht selten auf Apfel, Tomaten aber auch auf Steinfrüchte wie Pfirsich allergisch. Bei einer Sensibilisierung auf Beifuß wird von Sellerie abgeraten, eine Gräserallergie geht oft mit Hülsenfrüchten wie Soja einher, weiß Jäger.

“Die Allergiebehandlung baut auf drei Säulen auf”, erklärte der Mediziner. Die erste sei Allergievermeidung: “Wo kein Kontakt, da kein Problem.” Bei Pollen sei das aber natürlich nicht so einfach, fügte er hinzu. Als zweiter Schritt werden Medikamente verschrieben wie zum Beispiel Antihistaminika oder Kombinationspräparate mit Cortison. Auf “ursächlicher Immuntherapie” fußt die dritte Säule, durch regelmäßige Zuführung des Allergens wird versucht, eine Immunisierung herbeizuführen. Sie dauert meist zwei bis drei Jahre lang und wird in Form von Spritzen, Tabletten oder Tropfen durchgeführt. “Jede der drei Maßnahmen ist ideal für die Linderung”, sagte Jäger, “a la longue ist die Immuntherapie aber die Methode der Wahl”.

Zusätzlich schlägt der HNO-Spezialist auch eine Akupunktur-Behandlung vor, aber auch Yoga, autogenes Training oder Qi Gong können hier helfen. Für die tägliche Anwendung daheim gibt es laut dem Mediziner ein probates Hausmittel: Mit “zwei bis drei Esslöffeln Salz auf einem Liter lauwarmen Wasser” eine Nasen- oder Augenspülung durchführen. “Die Spülung löst die allergenen Moleküle von der Schleimhaut.” Für Allergiker gibt es in der Pollensaison auch gewisse Do’s und Dont’s, weiß Jäger: “Man sollte körperliche Glanzleistungen unterlassen.” So verlegt man den Sport vom Freien lieber in die Halle und auch auf den Alkohol sollte verzichtet werden: “Er erweitert die Gefäße und erleichtert so die Durchgängigkeit der Moleküle”, erklärte der Mediziner.

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