Insgesamt wurden in den KAV-Häusern, zu denen unter anderem das AKH, das Wilhelminenspital, das Donauspital oder das Krankenhaus Hietzing gehören, im Vorjahr 387.362 Menschen stationär aufgenommen (Tagespatienten eingerechnet, Anm.). Dabei handelt es sich laut Marhold um einen seit Jahren in etwa gleichbleibenden Wert. Im ambulanten Bereich lag die Frequenz bei 3,270.197 Patienten, laut Statistik ein Rückgang um 2,3 Prozent seit 2007.
Patienten besuchen häufiger die Notaufnahmen
Allerdings: Die Reduktion ergibt sich durch die rückläufige Entwicklung in den Fachambulanzen. Gestiegen sind hingegen Besuche in den Notaufnahmen. Vor allem am Abend bzw. am Wochenende – also dann, wenn kaum niedergelassene Ärzte verfügbar sind – ist laut KAV der Andrang groß. Die Hälfte der Patienten muss nicht stationär aufgenommen werden. Diese könnten auch in Ordinationen behandelt werden, zeigte sich Marhold überzeugt.
Die Wiener Spitalsverwaltung reagiert auf diese Entwicklung. “Wir bauen die Erstversorgung aus”, berichtete der KAV-Chef. Was laut Marhold vor allem bedeutet, dass mehr Personal in den Ambulanzen eingesetzt wird.
Wiener Spitäler reagieren auf Trends
Auch bei den medizinischen Einzelleistungen zeigen sich Trends: So sind etwa Chemotherapien für Kinder, Behandlungen nach Schlaganfällen oder Katarakt-Operationen (Eingriff bei Grauem Star, Anm.) in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Die Ursachen sind jedoch unterschiedlich: Der verstärkte Einsatz der Chemotherapie für junge Patienten ist dem medizinischen Fortschritt zu verdanken, Schlaganfälle und Augenleiden treten hingegen durch die demografische Entwicklung, also die immer älter werdenden Patienten, häufiger auf. (APA)