Pakistanischer Geheimdienst bestätigt Tod von Libi
Die US-Regierung hatte zuvor von einem “bedeutenden Schlag” gegen das Netzwerk gesprochen. Sein Tod ist der schwerste Schlag gegen Al-Kaida, seit Terrorchef Osama bin Laden vor gut einem Jahr bei einer Kommandoaktion getötet worden war.
Der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, sagte am Dienstag, der Tod Al-Libis bringe Al-Kaida näher an den “ultimativen Untergang”. Der Top-Terrorist habe eine entscheidende Rolle in den Planungen der Organisation gegen den Westen gespielt. Niemand bei Al-Kaida habe eine ähnlich große Erfahrung. “Es gibt jetzt keinen klaren Nachfolger, um seine Verantwortlichkeiten in vollem Umfang zu übernehmen.”
Al-Libi füllte eine Lücke in der Führung Al-Kaidas, die Bin Ladens Nachfolger Eiman al-Sawahiri mit seinem Rückzug in Zufluchtsgebiete im pakistanischen-afghanischen Grenzgebiet offengelassen hatte. Der libysche Terrorist, unter seinem Kampfnamen Al-Libi (“Der Libyer”) bekannt, ist Al-Kaida-Anhängern sowohl als Kommandant als auch als Prediger ein Vorbild.
Aus den pakistanischen Geheimdiensten wurden auch Details zu den Todesumständen bekannt. Al-Libi habe sich demnach im pakistanischen Stammesgebiet Nord-Waziristan an der afghanischen Grenze aufgehalten. Bereits am 28. Mai soll er bei einem früheren Drohnenangriff im Ort Baigan in Nord-Waziristan verwundet worden sein.
Er sei dann in ein Haus in den Ort Hasso Khel gebracht worden, um dort behandelt zu werden. Bei dem Angriff mit dem unbemannten, ferngesteuerten Flugzeug sei er in diesem Versteck gewesen, während seine Bewacher sich außerhalb in einem Fahrzeug aufgehalten hätten. Sie seien ebenfalls getötet worden.