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Österreichischer Architekt Hans Hollein gestorben

Österreichischer Architekt Hans Hollein 80-jährig gestorben
Österreichischer Architekt Hans Hollein 80-jährig gestorben ©APA
Der österreichische Architekt Hans Hollein ist im Alter von 80 Jahren in Wien gestorben. Hollein war seit 1985 Österreichs einziger Träger des Pritzker-Preises.

Der österreichische Architekt, Künstler, Designer und Ausstellungsgestalter Hans Hollein ist heute, Donnerstag, früh in Wien nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Das bestätigte seine Familie gegenüber der APA. Hollein feierte erst am 30. März seinen 80. Geburtstag. Hollein war seit 1985 Österreichs einziger Träger des renommierten Pritzker-Preises und einer der Weltstars der Architektur. In Wien hat er unter anderem das Haas Haus am Graben entworfen.

Hand Hollein gestorben

Hollein hatte schon Ende März aufgrund einer Lungenentzündung an keinen offiziellen Feierlichkeiten zu seinem 80er teilnehmen können. Nicht nur als Künstler, sondern auch als Universitätsprofessor, Direktor der Architektur-Biennale Venedig (1996), Österreich-Kommissär der Kunstbiennale Venedig (1978-90) und Präsident des Kunstsenats hatte er weit über das eigene Schaffen hinaus gewirkt.

Ein Weltstar der Baukunst

Als Designer hat Hollein Möbel und Türklinken ebenso entworfen wie Konzertflügel, er war als Ausstellungsgestalter (u.a. für “Traum und Wirklichkeit”) und Bühnenbildner (etwa für Schnitzlers “Komödie der Verführung” am Burgtheater) tätig. Vor allem aber hat er sich mit seinen Bauten in die Weltarchitektur eingeschrieben: Er baute u.a. in New York (Richard L. Feigen Gallery 1969), in Mönchengladbach (Städtisches Museum Abteiberg, 1970-1972), in Teheran (Museum für Glas und Keramik, 1977/78), in Frankfurt (Museum für Moderne Kunst, Eröffnung 1991), Berlin (Österreichischen Botschaft, Eröffnung 2001) und Clermont-Ferrand (“Vulcania”-Museum, 2002).

Haas Haus – sein erstes Prestigeprojekt

Sein erstes Wiener Prestigeprojekt, vom damaligen Bürgermeister Helmut Zilk (SPÖ) durchgesetzt, führte ihn mit dem als Konsumtempel der Postmoderne ausgeführten Haas Haus (1985-1990) gleich in das Herz der Stadt, auf den Stephansplatz.

“Holleins Triple-Position als einer der Vollender der Moderne, als einer der Begründer der Postmoderne und als einer der Erfinder der künftigen Architektur, lässt logischerweise kein anderes Programm zu als ‘Alle sind Architekten, alles ist Architektur'”, schrieb Peter Weibel 2011 im Katalog zur großen Hollein-Schau in der Grazer Neuen Galerie über den “Universalkünstler Hollein”. In dem von Hollein gebauten Museum Abteiberg in Mönchengladbach läuft derzeit die Ausstellung “Hans Hollein: Alles ist Architektur”, die von 25. Juni bis 5. Oktober im Wiener MAK geplante Ausstellung “HOLLEIN” wird nun in memoriam gezeigt und zu einem Rückblick auf ein großes Lebenswerk.

(APA)

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