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Österreichische Filmpreise 2013: Preisregen für Ulrich Seidl

Wie im Paradies: Seidl triumphierte bei Österreichischen Filmpreisen
Wie im Paradies: Seidl triumphierte bei Österreichischen Filmpreisen ©APA
Im Wiener Rathaus hat sich die Filmszene des Landes getroffen und die besten unter ihnen mit den österreichischen Filmpreisen ausgezeichnet. Dabei hagelte es vor allem für Ulrich Seidl Preise.
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Bilder der Verleihung

Am Mittwoch, den 23. Jänner 2013 wurden im Rathaus in Wien die österreichischen Filmpreise vergeben. In Abwesenheit von Michael Haneke, der mit “Amour”  zuletzt weltweit reüssiert hat und für fünf Oscars nominiert ist, hat Ulrich Seidl beim Österreichischen Filmpreis die wichtigsten Auszeichnungen abgeräumt. Der Regisseur wurde für sein Sextourismus-Drama “Paradies: Liebe” insgesamt sechs Mal nominiert und nahm einige Preise mit nach Hause.

Der siebenfach nominierte Favorit “Grenzgänger” von Florian Flicker erhielt ebenfalls drei Auszeichnungen, darunter jene für das beste Drehbuch (Flicker selbst) und die beste Kamera (Martin Gschlacht). Die Gala im prunkvollen Festsaal des Rathauses – nach dem Odeon Theater im ersten Jahr und den Rosenhügel-Studios im zweiten – wurde einmal mehr von Drehbuchautor Rupert Henning moderiert. Die Preise werden durch die anonyme Stimmabgabe der knapp 300 Mitglieder der Akademie ermittelt.

Ulrich Seidl räumt bei den österreichischen Filmpreisen ab

Ulrich Seidl sagte auf der Bühne “weniger, als ich eigentlich sagen wollte. Dass ich diese Auszeichnung trotz vieler internationaler Preise ausgerechnet hier bekomme, freut mich ganz besonders.” Florian Flicker nahm den Drehbuchpreis mit großen Emotionen entgegen und dankte seinen Produzenten, die ihm nach zehn Jahren wieder die Herstellung eines Filmes ermöglichten.

Hoch erfreut zeigte sich auch Margarethe Tiesel (“Ich freu mich, ich freu mich, ich freu mich!”), die in der Kategorie “Beste Hauptdarstellerin” überzeugte. Bei den besten Hauptdarstellern freute sich Karl Merkatz für seine Rolle in “Anfang 80” über lang anhaltenden Applaus. Als bester Dokumentarfilm wurde vor mehr als 1.000 Gästen “Der Prozess” von Gerald Igor Hauzenberger prämiert. Der Regisseur zitierte in seiner langen und engagierten Dankesrede.

Haneke fehlte bei Preisverleihung

Michael Haneke blieb der Preisverleihung fern. Er hatte seinen international erfolgreichen Film “Amour” erst gar nicht für den zum dritten Mal vergebenen Filmpreis eingereicht, da er bereits sehr viele Auszeichnungen für den Film bekommen habe. Der Regisseur wäre für die Hauptkategorie nicht zugelassen gewesen, da sein Film französisch produziert und nicht auf Deutsch ist.

Der Präsident der Akademie des Österreichischen Films, Karl Markovics, attestierte in Abwandlung von Peter Handke dem Film die Kraft “eine eingeschlafene Seele zu erwecken” und hieß “den Kurzfilm als jüngstes Mitglied in unserer Familie herzlich willkommen”. Den erstmals vergebenen Preis für den besten Kurzfilm – und damit die 14. der elegant geschwungenen Skulpturen von Valie Export – nahm Catalina Molina für “Unser Lied” aus den Händen von Ursula Strauß und Thomas Schubert entgegen. Apropos Lied: Für die beste Musik in “Grenzgänger” wurde Eva Jantschitsch alias Gustav geehrt. Und den besten Schnitt holte Monika Willi für “Die Lebenden”.

Österreichische Filmpreise: Die Gewinner

Bester Spielfilm:

  • Paradies: Liebe (Ulrich Seidl)

Bester Dokumentarfilm:

  • Der Prozess (P: Michael Seeber,Gerald Igor Hauzenberger / R: Gerald Igor Hauzenberger)

Bester Kurzfilm:

  • Unser Lied (Catalina Molina)

Beste weibliche Darstellerin:

  • Margarethe Tiesel (Paradies: Liebe)

Bester männlicher Darsteller:

  • Karl Merkatz (Anfang 80)

Beste Regie:

  • Ulrich Seidl (Paradies: Liebe)

Bestes Drehbuch:

  • Florian Flicker (Grenzgänger)

Beste Kamera:

  • Martin Gschlacht (Grenzgänger)

Bestes Kostümbild:

  • Thomas Olàh (Die Vermessung der Welt)

Beste Maske:

  • Monika Fischer-Vorauer, Michaela Oppl (Die Vermessung der Welt)

Beste Musik:

  • Eva Jantschitsch (Grenzgänger)

Bester Schnitt:

  • Monika Willi (Die Lebenden)

Bestes Szenenbild:

  • Katrin Huber (Kuma)

Beste Tongestaltung:

  • Nils Kirchhoff, Bernhard Maisch, Dieter Meyer (More than Honey)

(Red./APA)

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