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ÖBB-Bediensteter infizierte Männer mit HI-Virus: Prozess erneut vertagt

Der Prozess gegen einen 35-jährigen ÖBB-Bediensteten, der zwei junge Männer wissentlich mit dem HI-Virus infiziert haben soll, ist am Mittwoch erneut vertagt worden.
Prozess gegen ÖBB-Bediensteten

Ursprünglich hatte man bereits mit einem Urteil gerechnet. Wegen weiterer Zeugenladungen wurde ein neuer Termin für den 12. Oktober vereinbart. Der Angeklagte ist seit einigen Jahren HIV-positiv. Der ÖBB-Bedienstete soll seine Krankheit allerdings verschwiegen und mit den erheblich jüngeren Männern ungeschützten Geschlechtsverkehr praktiziert haben.

Bis zu zehn Jahre Haft für ÖBB-Bediensteten

Die Anklage lautet auf absichtliche schwere Körperverletzung mit Dauerfolgen und vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Strafdrohung: Bis zu zehn Jahre Haft. Der 35-Jährige befindet sich seit Anfang Juni wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft.

Angeklagter bestreitet Infizierung mit dem HI-Virus

Die Verhandlung am Mittwoch fand erneut unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Der ÖBB-Bedienstete wies die in der Anklage enthaltenen Vorwürfe bereits am ersten Verhandlungstag zurück. Im ersten Fall habe er ein Kondom verwendet, der zweite Mann sei zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs bereits selbst HIV-positiv gewesen, weshalb man einvernehmlich auf Schutzmaßnahmen verzichtet habe.

Opfer war erst 20 Jahre alt

Die Aussage eines 20-Jährigen, den der Mann im November 2009 mit dem HI-Virus infiziert haben soll, erschütterte dann allerdings die Darstellung des Angeklagten. Der junge Mann, der nicht zuletzt infolge seiner Homosexualität im Sommer 2009 als knapp 20-Jähriger aus der Provinz in die Bundeshauptstadt gezogen war, schilderte, wie er in einem einschlägigen Lokal den 35-Jährigen kennenlernte, diesem vertraute, bei ihm übernachtete und dann ausgerechnet bei seinem “ersten Mal” angesteckt worden sei. Ein Arzt, bei dem sich der 20-Jährige in Behandlung begeben hatte, erstattete dann gegen den 35-Jährigen Anzeige.

(APA/Redaktion)

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