Nicolaus Schafhausen ist neuer Chef der Kunsthalle Wien

Schafhausen wurde 1965 in Düsseldorf geboren. Er wollte eigentlich Künstler werden, studierte aber nach einer Ablehnung an der Akademie Kunstgeschichte. Während eines Stipendiums am Künstlerhaus Bethanien in Berlin entschloss er sich zur Gründung der zunächst in Berlin, dann in Köln ansässigen Galerie Lukas & Hoffmann, wo er späteren Kunststars wie Olafur Eliasson oder Carsten Höller zum Durchbruch verhalf.
Lange Führungserfahrung
Von 1995 bis 1998 leitete Schafhausen das Künstlerhaus Stuttgart, wo er sich nicht nur durch die künstlerische Auswahl, sondern auch durch neue Vermittlungsmodelle einen Namen machte. 1999 wurde er zum Direktor des Frankfurter Kunstvereins berufen, den er organisatorisch wie inhaltlich umstrukturierte – Akzente setzte er bis 2005 etwa mit thematischen Ausstellungen zu gesellschaftlichen Fragen. 2006 wurde er an das Witte de With Center geholt, nebenbei wirkte er für zwei Jahre als Gründungsdirektor der European Kunsthalle Köln.
Ins internationale Rampenlicht rückte Schafhausen als Kommissär des deutschen Pavillons auf der 52. und 53. Kunstbiennale in Venedig. 2007 präsentierte er unter viel Beifall Isa Genzkens Projekt “Oil”, 2009 wurde seine Zusammenarbeit mit dem Briten Liam Gillick heiß diskutiert. Als Vorstandsmitglied der Internationalen Kuratoren Konferenz (2003-2005) und Mitglied im Beirat von Independent Curators International (ICI) ist Schafhausen auch international bestens vernetzt.
Schafhausen war schon in Wien aktiv
Wien kennt Schafhausen nicht nur durch gemeinsame Projekte mit den Galerien Ernst Hilger oder Meyer Kainer – auch mit seinem Vorgänger Gerald Matt dürfte der deutsche Kurator regelmäßig zu tun gehabt haben: Seit dem Jahr 2000 war Schafhausen im Vorstand der Ursula Blickle Stiftung, gemeinsam mit Matt und seinem Vorgänger beim Frankfurter Kunstverein, Peter Weiermeier. Auch die Kunsthalle kennt Schafhausen schon: Hier hat der die Blickle-Lounge kuratiert. (APA)