Es ist kein Museumsprojekt und kein Kunstwerk, sagt MAK-Direktor Noever. Es ist die erste urbane Intervention, die vom Stromnetz der Stadt unabhängig ist.
Es ist kein Kunstwerk – und lebt doch vom Design. Die Hauptstadt der Dekoration, wie Noever Wien in einem Pressegespräch nannte, erreiche mit solchen Projekten für einen Augenblick die Gegenwart. Für den Designer des Baumes, Ross Lovegrove, ergibt sich die Dekoration unmittelbar aus der Funktion. Ich mache keine dekorativen Dinge. Das Design entstammt dem Zweck. Das Bild des Baumes habe er gewählt, um einen Bezug zur Natur herzustellen. Am Stubenring vor dem MAK steht der Solar Tree zwischen vielen Artgenossen.
Dass man mit solchen Projekten auch mehr technologische Artgenossen des Solar Tree anstoßen kann, ist die Hoffnung des Solarzellen-Herstellers Sharp, der für die technische Seite des Solarkörpers verantwortlich zeichnet. Die italienische Licht-Design- Firma, die das Projekt mit Lovegrove umsetzte, hat angeblich bereits Anfragen aus Los Angeles, Mailand oder Miami für den Solar Tree.
34 Watt setzt der grün leuchtende Baum mit den zehn, in tellerförmige Flächen mündenden Ästen um, die ausschließlich und unmittelbar aus der Sonne bezogen werden. Wenn die sich einmal nicht zeigt, kann der Baum drei Tage weiterleuchten, scheint sie im Übermaß, wird die Energie gespeichert. Eine ähnliche technische Ausstattung zeigt Lovegrove heute Nacht auch mit seiner für Swarovski entworfenen Designstudie für ein solarbetriebenes Auto, Swarovski Crystal Aerospace.