Momentan läuft eine Untersuchung in der Frage, ob Nebelhandgranaten des Bundesheeres Mitursache für die Kollision waren. Wie Oberst Karl Kihszl vom Militärkommando NÖ der APA am Montag sagte, war eine Untersuchungskommission diesbezüglich mit Befragungen beschäftigt.
Am Montag wurden etwa 70 Personen befragt, die an der Nachtlehrvorführung am Donnerstagabend teilgenommen hatten. Das Gelände, auf dem den Rekruten die Wirkung von Signalmitteln und Nebelhandgranaten erläutert werde, befinde sich 260 Meter von der Unfallstelle auf der A22 entfernt, so Kihszl. Der Abstand sei durch die Polizei eruiert worden, erläuterte der Bundesheer-Oberst.
Untersucht werde nun unter anderem, ob die Sicherheitsbestimmungen eingehalten wurden. Es deute zwar alles darauf hin, sollte dies aber nicht der Fall gewesen sein, “hat das Konsequenzen”, so Kihszl. Er betonte, dass das Bundesheer eng mit der Behörde zusammenarbeite. Man sei sehr an einer Klärung der Ursache interessiert.
Die Einvernahme aller an der Nachtlehrübung beteiligten Personen war am Montag im Gange. Ergebnisse lagen noch nicht vor, so Kihszl, der erläuterte: “Es besteht die Möglichkeit, dass Nebelhandgranaten den Unfall mitbewirkt haben.”
Die Untersuchungskommission des Heeres ging am Montag auch in Medien aufgetauchten Aussagen von Grundwehrdienern nach. Dabei war davon die Rede, dass Heeres-Sanitäter und -Ärzte den Unfallopfern nicht helfen hätten dürfen. Ein Vorgesetzter hätte dies verboten. Kihszl sprach von “ernstzunehmenden Vorwürfen”. Es werde nun geprüft, “ob das stimmt oder es sich um Gerüchte handelt”.
Die Karambolage am Donnerstagabend hatte ein Todesopfer und sieben Verletzte gefordert. Sieben Pkw waren in den Unfall verwickelt, drei standen in Flammen, in einem Fahrzeug wurde eine Frau eingeklemmt und verbrannte. In der Folge ermittelte die Exekutive, dass “vermutlich durch die Zündung pyrotechnischer Gegenstände” starker Rauch aufgetreten war.