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Wiener Rabenmutter ließ ihr Kind verwahrlosen und hungern

Ein völlig verwahrlostes Kleinkind ist am Donnerstagabend in einer Wohnung in der Leopoldau in Wien-Floridsdorf von Feuerwehr und Polizei gefunden worden. Die 26-jährige Mutter leide an einer Psychose und habe sich offenbar nicht ausreichend um die Dreijährige (richtig) gekümmert und das Mädchen hygienisch mangelhaft versorgt, teilte die Polizei am Freitag mit.

Laut dem Jugendamt hatten die Eltern seit längerem Drogenprobleme, das Kind wurde daher nach der Geburt im Jahr 2007 bis zum Juni 2009 betreut. Die Kleine feierte in diesem Monat ihren dritten Geburtstag.

Die Großmutter väterlicherseits habe sich eingebracht und versprochen, sich regelmäßig, mehrmals wöchentlich um das Kind zu kümmern, erklärte eine Sprecherin des Wiener Jugendamts (MA11) die Situation im Jahr 2009. Beide Elternteile hätten Substitutionsmittel bekommen und damit habe die Versorgung gut funktioniert. Eine mögliche Gefährdung meldeten Nachbarn zuletzt im Frühjahr 2009, bei einem aus diesem Grund durchgeführten, unangemeldeten Besuch im Juni 2009 war aber alles in Ordnung, betonte die Sprecherin. “Es gab keine Auffälligkeiten. Dem Kind ist es gut gegangen.”

Durch Zufall gefunden

Danach gab es keinen Kontakt mehr. Im Jänner habe die Einrichtung “Wiener Wohnen” das Amt darüber informiert, dass der Familie eine Delogierung aus einer Wohnung in Wien-Favoriten drohe, teilte die Sprecherin mit. Darauf habe man zweimal versucht, Mutter und Vater schriftlich zu erreichen, aber keine Reaktion erhalten. Gefunden wurde das vernachlässigte Kind jetzt in einer Unterkunft in Wien-Floridsdorf. Vom Vater fehlt jede Spur, weder Jugendamt noch Polizei wussten am Freitag über seinen Aufenthaltsort bescheid. Auch die Großmutter sei jetzt noch nicht ausfindig gemacht worden, erklärte die MA11-Sprecherin.

Entdeckt wurden die Missstände bei einem Routineeinsatz der Feuerwehr, die wegen eines Rohrbruches anrückte. Die Wohnung, in der das Mädchen gegen 18.15 Uhr gefunden wurde, war stark verschmutzt und ungepflegt, erklärte die Polizei. Die Dreijährige wies am Körper mehrere offene Hautstellen auf. Laut “Kurier” (Freitagausgabe) ist das Kind außerdem unterernährt und hat blutige Verletzungen am Gesäß. Seitens des Jugendamts hieß es am Freitag, dass noch keine Befunde bezüglich des Gesundheitszustandes des kleinen Mädchens sowie der Muter vorlägen. Beide befanden sich in Spitalbehandlung.

Kein Verdacht auf Misshandlung

Die 26-Jährige war nicht vernehmungsfähig. Ermittelt wird gegen die Frau derzeit wegen Quälens bzw. Vernachlässigens einer unmündigen Person. Ein Verdacht auf Misshandlung stehe derzeit nicht im Raum, betonte ein Polizeisprecher. Bei den Problemen der Familie sei es stets um eine mangelhafte Versorgung des Kindes gegangen, betonte auch die MA11-Sprecherin. Zusätzlich hätten die Eltern miteinander Schwierigkeiten gehabt.

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