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Verdächtiger in Vermisstenfall Anita K. verübte Selbstmord

Überraschende Wende im Fall der vermissten Anita K. aus dem Waldviertel: Der Hauptverdächtige hat sich nun in der Haft das Leben genommen.
Junge Waldviertlerin seit Oktober vermisst
Polizei schweigt im Vermisstenfall

Die 23-jährige Anita K. aus dem Bezirk Gmünd ist seit 28.10.2010 abgängig. Ihr Lebensgefährte Manuel S. erstattete daraufhin eine Vermisstenanzeige. Manuel S. gab an, dass die junge Frau am 18.10.2010 gegen den Willen ihres 54-jährigen Vaters Erwin K. zu ihm gezogen sei. Anita K. wäre am 28.10.2010 nochmal zu Erwin K. gegangen, um finanzielle Angelegenheiten zu regeln. Zuvor habe sie mit Manuel S. vereinbart, dass sie ihm nach einiger Zeit ein SMS mit den Buchstaben O.K. schreiben würde und er bei Ausbleiben dieser Nachricht die Polizei verständigen solle.

Dreiecksbeziehung und Missbrauch?

Die Umstände des Verschwindens sowie die Tatsache, dass Erwin K. nicht der Vater der Vermissten sei, sondern mit Anita K. und ihrer 27-jährigen Schwester Szilvia K. in einer Dreiecksbeziehung gelebt hatte, machten beide verdächtig, die Vermisste entführt oder getötet zu haben. Beide wurden am 19.11.2010 über Anordnung der Staatsanwaltschaft festgenommen.

Im Zuge der Vernehmungen gab Szilvia K. an, dass sie und auch ihre Schwester im unmündigen Alter von Erwin K. missbraucht wurden. Weitere Ermittlungen ergaben einen Widerspruch zu den von Erwin K. gemachten Angaben hinsichtlich des des Verschwindens von Anita K. Die Auswertung von sichergestellten Datenträgern erbrachte den Hinweis, dass sich Erwin K. am 28.10. und den Folgetagen im Ausland aufhielt. Demnach wurde Erwin K. am 29.10. bei einem Brand in der Südostslowakei beobachtet und auch von der örtlichen Polizei kontrolliert.

Dabei führte Erwin K. im Kofferraum seines PKW zwei leere Benzinkanister, Werkzeug und einen Teppich mit. Auch wurde an der Brandstelle eine ausgebrannte, mit Löchern präparierte Mülltonne vorgefunden. Es folgte eine Suchaktion nach der mutmaßlichen Leiche der jungen Frau in der Slowakei.

Hauptverdächtiger erhängte sich in Haft

Am 06.12. wurden die beiden Beschuldigten zu den Ermittlungsergebnissen vernommen. Während Erwin K. keine Angaben machte, korrigierte Szilvia K. ihre Angaben, die den Tatverdacht gegen sie schließlich entkräften. Demnach war von einer Alleintäterschaft von Erwin K. auszugehen. Szilvia K. wurde aus der U-Haft entlassen.

Der Hauptverdächtige Erwin K. erhängte sich in der Nach zum 07.12. in der Justizanstalt Krems. Das Motiv dürfte die Aussichtslosigkeit nach Vorhalte der Ermittlungsergebnisse sowie die belastende Aussage von Szilvia K. sein.

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