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Studenten rüsten sich für neue Proteste im Herbst

Universität Wien
Universität Wien ©Bilderbox
Die ÖH will die Studenten für Herbst zu Protesten gegen die Universitätspolitik aufrufen. Und auch die Aktivisten der "unibrennt"-Bewegung wollen die Sommermonate zur Vorbereitung möglicher Aktionen nutzen.
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Studenten kämpfen um Studienplätze
Uni-Rektorat besetzt
Audimax geräumt
Besetzung an der Uni Wien
Die Studentenproteste

Die HochschülerInnenschaft (ÖH) will die Studenten für Herbst zu neuerlichen Protesten gegen die Universitätspolitik aufrufen. Und auch die einigen Dutzend Aktivisten der “unibrennt”-Bewegung, die im vergangenen Herbst die Besetzung von Hörsälen an mehreren Unis in Österreich organisiert haben, wollen die Sommermonate zur Vorbereitung möglicher Aktionen nutzen, so ein Sprecher gegenüber der APA.

“Es gibt noch immer genug Themen -  von den Eingangsprüfungen bis zur Budgetstagnation -  die den Studierenden sauer aufstoßen”, so der frühere Hörsaalbesetzer. Wie das Aufbegehren der Studenten tatsächlich aussehen könnte, ist wegen der dezentralen Organisation der “unibrennt”-Bewegung allerdings nicht vorherzusehen. Geplant seien jedenfalls Aktionen anlässlich des Jahrestags der Besetzung des Audimax der Uni Wien am 22. Oktober bzw. bei der Verleihung des Ehrenpreises “Digital Communities” bei der Ars Electronica Anfang September.

An den Missständen nichts geändert

Die ÖH, die allerdings bei den Hörsaalbesetzungen im vergangenen Herbst anfangs nur eine untergeordnete Rolle gespielt hatte, geht “fix davon aus, dass es wieder Proteste in der einen oder anderen Form geben wird” – wobei davon auszugehen sei, dass “die Geschichte (mit Hörsaalbesetzungen über mehrere Wochen, Anm.) sich nicht wiederholen wird”, so die ÖH-Vorsitzende Sigrid Maurer zur APA. Anlass für Protest gebe es genug, immerhin habe sich an den bestehenden Missständen wie Unterfinanzierung der Unis und Fehlen eines Entwicklungsplans auch unter Wissenschaftsministerin Beatrix Karl (V) nichts geändert.

Die Situation für die Fachhochschulen (FH) habe sich sogar verschlechtert, kritisierte Maurer Karls Ankündigung, die FH-Plätze vorerst doch nicht auszubauen. Erst vor einigen Wochen habe sie Investitionen von 100 Mio. Euro angekündigt, “nun bricht sie dieses Versprechen und lässt nach den Universitäten nun auch die FHs durch die Finger schauen”.

Auch der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, kritisierte Karl per Aussendung für den Expansionsstopp bei den FH. “Hier wird wieder einmal zur falschen Zeit und am falschen Platz gespart.” Er forderte Karl auf, “endlich ein taugliches Konzept für die Zukunft des Universitäts- und Forschungsbereichs” vorzulegen. Forscher sowie Studenten am laufenden Band zu frustrieren und vor den Kopf zu stoßen sei ein inferiores Signal, “das so nicht hinzunehmen ist”, so Grünewald. “Es droht der nächste heiße Herbst.”

Ein heißer Herbst im Parlament wird Karl unterdessen von BZÖ-Wissenschaftssprecher Rainer Widmann angekündigt, falls diese den “FH-Kahlschlag” nicht zurücknehme. Dieser würde in erster Linie die regionale Wirtschaft sowie Bundesländer treffen, in denen es wenige oder gar keine Unis gibt.

Werner Jungwirth, Präsident der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz, kritisierte, dass Karl mit ihrer Ankündigung dem Ergebnis des Hochschuldialogs widerspreche. “Wir erwarten von der Frau Bundesministerin, dass sie diese Empfehlungen erst nimmt und sich ernsthaft um die benötigten 25 Mio. Euro bemüht, um den im FH-Plan vorgesehenen moderaten Ausbau auf 34.400 bundesfinanzierte Studienplätze im Jahr 2013 umzusetzen.”

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