Entscheidend für die Einschätzung der Situation bei einer Influenza-Welle ist die Fähigkeit des Gesundheitssystems, die Erreger nachzuweisen. Mexiko musste bei Ausbruch der aktuellen Krankheit beispielsweise die ersten Proben ins Ausland schicken. In Österreich stehen die Labors allerdings praktisch parat. “Wir bekommen, heute, Dienstag die spezifischen Reagenzien für den direkten Nachweis des Schweinegrippe-Virus und auch jene für die Verwendung mit der sogenannten PCR-Methode. Morgen, aber eigentlich auch schon heute, könnten wir Proben darauf spezifisch untersuchen”, erklärte der Chef des Instituts für Virologie in Wien, Franz X. Heinz, gegenüber der APA.
Heinz: “Wir haben den Pan-Influenza A-Test im Haus. Wir können damit alle Influenza A-Viren direkt und mittels der PCR-Methode nachweisen. Würde in einem Verdachtsfall der Test auf die bei uns saisonal aufgetretene Influenza A vom Typ H3N2 und H1N1 (aber in der vergangenen Influenza-Saison beim Menschen aufgetretenen H1N1-Erreger, nicht die “neue” Schweinegrippe H1N1-Erreger!, Anm.) negativ ausfallen, wäre das schon ein deutlicher Hinweis auf die Schweinegrippe.”
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits am Wochenende die Gensequenz des mutierten Schweinegrippe-Virus, das für die belegten Erkrankungsfälle verantwortlich ist, publiziert. Es handelt sich um ein Virus mit dem Namen A/California/04/2009 A(H1N1). Die Nomenklatur stammt aus dem Auffindungsort, dem Zeitraum des ersten Auftretens sowie der rohen Typisierung nach den Hämagglutinin- und Neuraminidase-Bestandteilen. Mit der genauen Gensequenz können Labors weltweit verdächtige Proben von Mensch und Tier untersuchen.
Doch dafür sind spezifische Reagenzien notwendig. Der Virologe: “Diese Reagenzien bekommen wir heute, Dienstag. Die bestellt man einfach.”
