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Schauplatz-Reportage: Skinheads für ORF unglaubwürdig

Die beiden jungen Männer aus der "Am Schauplatz"-Doku
Die beiden jungen Männer aus der "Am Schauplatz"-Doku
Nach den Aussagen des Hauptprotagonisten der "Am Schauplatz"-Reportage "Am rechten Rand" in einem APA-Interview und den Angaben seine Freundes Kevin gegenüber dem "Kurier" sieht ORF-Kommunikationschef Pius Strobl die strafrechtlichen Vorwürfe gegen den Redakteur Eduard Moschitz schwinden.
Interview: "Jetzt will ich einfach nur mehr jedem die Meinung sagen"
"Kein Geld für bestimmte Sager"

“Der Vorwurf, er hätte sie zur Wiederbetätigung angestiftet, scheint in sich zusammenzubrechen.” Strobl verwies gegenüber der APA außerdem auf die widersprüchlichen Angaben der beiden, wie viel Geld ihnen der Redakteur gegeben habe. Kritik übte weiterhin die FPÖ, die den ORF-Sprecher attackierte.

“Entscheidend ist, ob Eduard Moschitz Philipp und Kevin oder wen auch immer zur Wiederbetätigung angestiftet hat”, so Strobl. Beide hatten das zurückgewiesen. Geld spiele strafrechtlich auch nur insofern eine Rolle, als der Vorwurf im Raum gestanden sei, Moschitz hätte pro nazistischem Sager 80 Euro geboten, was aber auch beide Burschen in den Interviews abstritten.

Dass die beiden abweichende Angaben zu den angeblichen Zahlungen des ORF-Redakteurs machen, ist für Strobl ein Indiz, dass die Angaben nicht stimmen dürften: “Was immer die sagen, ich glaube es nicht, weil ich nicht glaube, dass der Herr Moschitz das aus eigener Tasche bezahlt hat.” Aus dem ORF-Buchhaltungssystem gehe jedoch klar hervor, dass es abgesehen von einer einmaligen Zahlung von jeweils 100 Euro für die Abtretung der Persönlichkeitsrechte keine Geldflüsse an die Burschen gegeben habe.”

“Wenn ich mir anschaue, dass Kevin 700 Euro und der Philipp sagt, er war gar nicht bei jedem Drehtag dabei, kann das nicht stimmen”, sagte Strobl. “Oder ist es so, dass sie sich das ausgemacht haben und nimmer genau wissen was sie sich ausgemacht haben?”

Er halte es “für immer wichtiger, dass eine Aufklärung erfolgt”. Es sei auch zu hinterfragen, ob tatsächlich von der Polizei “Aussagen erwünscht bzw. erzwungen wurden, die zur Folge haben, dass ein ehrenwerter Redakteur mit 20 Jahren Haft bedroht wird”.

Die FPÖ erneuerte am Samstag ihre Kritik: Strobls Äußerungen seien “eindeutig parteipolitisch motiviert”, sagte Generalsekretär Herbert Kickl in einer Aussendung. Er warf Strobl vor, die FPÖ diskreditieren zu wollen.

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