AA

Opfer erhalten Entschädigung für U-Bahn-Defekt

200 Fahrgäste saßen am Dienstag in einem Zug der U-Bahnlinie U4 fest. In einer Aussendung der Wiener Linien wurden eine Kombinantion aus technischem Defekt und menschlichem Versagen als Ursache des zweistündigen Aufenthaltes genannt. Entschädigung: 28,20 Euro in Form eines Fahrscheines.
U-Bahn-Defekt: 2 Stunden in Tunnel
Krisensitzung bei den Wr. Linien

Das Unternehmen bietet den Betroffenen nun eine Wiedergutmachung an: Sie erhalten eine Acht-Tage-Klimakarte. Außerdem wurde in der Krisensitzung, die heute Vormittag stattfand, ein Maßnahmenpaket beschlossen, um einen “derartigen Vorfall” für die Zukunft auszuschließen.

Am Dienstagnachmittag ist es zu einem Stromausfall auf der Strecke zwischen Landstraße und Heiligenstadt gekommen. Grund dafür war ein technischer Defekt in einem sogenannten Unterwerk, durch das die Stromschienen der UBahn mit Strom versorgt werden, hieß es in der Aussendung. Dieser Defekt habe dazu geführt, dass ein Zug in einem Tunnel zwischen den Stationen Rossauer Lände und Schottenring zu stehen kam.

Gleichzeitig kam es laut Wiener Linien zur Störung an einer Informationsleitung, über die die Einsatzzentrale hätte informiert werden sollen. Weil die Situation aufgrund der fehlenden Auskunft unklar gewesen sei, sei nicht “sofort oder nach wenigen Minuten” die Evakuierung des Zuges angeordnet worden, so das Unternehmen. Dadurch hätte ein Risiko für die Fahrgäste vermieden werden sollen.

Laut Wiener Linien hat der nominierte Einsatzleiter “die Situation insgesamt falsch eingeschätzt” und sich nicht vor Ort begeben, um das technische Personal zu unterstützen. Vielmehr habe er gemeinsam mit der Zentrale die Entscheidung getroffen, eine Diesellok anzufordern, welche den Zug in die nächste Station ziehen sollte. Dies dauerte jedoch mehr als eineinhalb Stunden, bedauerte das Unternehmen. Das Störungsmanagement der Wiener Linien sieht eigentlich vor, dass ein auf der Strecke stehender Zug spätestens nach 15 Minuten evakuiert werden muss.

Die Wiener Linien bieten nun Betroffenen eine Wiedergutmachung an: Den Fahrgästen werde als Entschädigung eine Acht-Tage-Klimakarte angeboten. Diese könne an acht voneinander unabhängigen Tagen als Fahrschein verwendet werden.

Außerdem erstellten die Wiener Linien ein Maßnahmenpaket, um sicherzustellen, dass es in der Zukunft nicht wieder zu so einem Zwischenfall komme: Unter anderem werde eine zusätzliche Überprüfung eingeführt, ob der nominierte Einsatzleiter sich tatsächlich zum Ort der Störung begibt, um von dort das Störungsmanagement zu organisieren. Zudem sollen die technischen Anzeigen in der Einsatzzentrale so überarbeitet werden, dass bei Zugstillstand auf der Strecke ein deutlicheres Alarmzeichen bis zur Auflösung der Situation angezeigt werde.

Zudem sollen die Wissenschecks der Mitarbeiter in der Einsatzzentrale für die Behandlung von Störungsfällen intensiviert und Einsatztrainings eingeführt werden. Dabei sollen die Maßnahmen bei gleichzeitigem Ausfall mehrerer technischer System real geübt werden. Durch diese Maßnahmen soll laut Wiener Linien das UBahn-Störmanagementsystems optimiert werden. Dieses habe bis gestern, Dienstag, “seit nunmehr 30 Jahren gut funktioniert”, wurde versichert.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Opfer erhalten Entschädigung für U-Bahn-Defekt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen