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Häupl für Strache doch nicht der "Antichrist"

©APA
Wiens Bürgermeister Michael Häupl (S) ist für FP-Obmann Heinz-Christian Strache doch nicht der "Antichrist". Er habe dies nie gesagt, eine ihm zugeschriebene Aussage in einer FP-Aussendung vom Montag beruhe auf einer "Verselbstständigung des Pressedienstes" und werde zurückgenommen, sagte er am Dienstag. Bei seiner inhaltlichen Kritik wegen des Abrisses einer Kapelle im Pflegeheim Baumgarten blieb er allerdings.

“Die rote Rathausmajestät zeigt damit wieder ihr wahres Gesicht als Antichrist”, hatte die Strache-Aussage am Montag in der Aussendung gelautet. Gemünzt war sie auf die “infame und brutale” Unterdrückung des Widerstandes gegen den Abriss. Tags darauf wollte er von dieser Wertung nichts wissen, er maße sich eine solche religiöse Debatte auch nicht an. Selbstverständlich sei die FPÖ aber “kulturchristlich”, so der FP-Chef. Er finde es “skandalös”, dass Häupl eine Kapelle schleifen lasse und durch “eine Art multifunktionalen Gebetsraum” ersetze.

Strache darf SPÖ nicht mehr “rote Nazis” nennen
Strache erlitt nach der “Verselbstständigung” seines Pressedienstes am Montag einen weiteren Dämpfer; diesmal vom Wiener Handelsgericht: Strache darf die Wiener SPÖ nicht mehr als “rote Nazis” bezeichnen. Das Handelsgericht Wien erließ eine entsprechende einstweilige Verfügung gegen den FPÖ-Obmann, teilte SP-Landesparteisekretär Christian Deutsch am Dienstag in einer Aussendung mit. Ebenso dürfe er nicht länger verbreiten, die SPÖ versuche “Andersdenkenden mit gewalttätigen Steinewerfern” ihren “Stempel aufzudrücken”. Bei der FPÖ wollte man die einstweilige Verfügung auf APA-Anfrage nicht kommentieren.

Strache hatte die Aussage Anfang September in einem Interview mit der Tageszeitung “Der Standard” getätigt, allerdings nicht zum ersten Mal. “Die einzigen Nazis in Österreich sind die roten Nazis! Lernt’s amal Demokratie!”, rief er laut “Kleine Zeitung” etwa Anfang März bei einer Kundgebung in Kapfenberg, als er mit rohen Eiern beworfen wurde.

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