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FPÖ-Steiermark lässt in einem Internet-Spiel auf Muezzine zielen

©Screenshot der Webseite http://www.moschee-baba.at/
Aufregung um ein am Montagabend online gegangenes Spiel der FPÖ-Steiermark: In dem Internet-Spiel kann man auf Muezzine "schießen". Werner Kogler, Spitzenkandidat der Grünen, hat nun eine Anzeige wegen Verhetzung eingebracht.

Bei dem von Ziehharmonikaklängen untermalten “Spiel” unter dem Titel “Moschee-Baba” (http://www.moschee-baba.at) geht es laut “Spielanleitung” darum, mit einem Zielkreis die aus einer alpinen Landschaft mit Bauwerken wie Kirche und Rathaus und dem Grazer Schloßberg hochwachsenden Minarette aufzuhalten, “den Ruf der roten Muezzine zu stoppen” und um Zeit zu gewinnen, “die grünen Muezzine zu stoppen”. Am Ende des “Spiels” poppt eine Umfrage auf, mit drei Punkten zu u.a. Burkaverbot, Bauverbot für Moscheen und Minarette.

Dies seien “Susanne-Winter-Methoden im Internet”, so Kogler, der die Sache an die Öffentlichkeit brachte. LH Franz Voves (S) und LHStv. Hermann Schützenhöfer (V) müssten sich endlich von “einer Koalition mit jenen distanzieren, die nur hetzen,” meinte der Grüne Abgeordnete: “Die Freiheitlichen verfolgen Minarette, die es nicht gibt und 40.000 steirische Arbeitslose sind ihnen egal. Sie können nicht mehr als zu hetzen und Banken und Bundesländer zu ruinieren.”

Kurzmann erklärte, das “Spiel” sei eine Art, die Jugend auf die Probleme aufmerksam zu machen. Er habe etwas dagegen, wenn Libyens Staatschef Gaddafi fordere, Europa solle sich zum Islam bekehren, der Radikalislamismus müsse bekämpft werden. Kurzmann stellte auf APA-Anfrage in Abrede, dass es sich bei der Machart des “Spiels” um eine Schießstand-Optik handle, es gehe nur um einen Stopp für Minarette-Bau. Man habe “Moschee-Baba” gemeinsam mit der Werbefirma des Schweizers Alexander Segert gemacht, der auch schon die Werbelinie für ein Minarettverbot in der Schweiz gestaltete.

Der Steirische VP-Landtagsklubchef Christopher Drexler sagte, dieses “Spiel” sei eine Geschmacklosigkeit, “das ist nicht unser Stil”. Der steirische BZÖ-Obmann Gerald Grosz meinte: “Es ist schlichtweg kindisch und entwertet jegliche politisch harte Auseinandersetzung über die Gefahren des Islamismus, wenn man ein ernstes Thema auf so eine vollkommen dumme Art und Weise herunterblödelt”. Die KPÖ-Spitzenkandidatin Claudia Klimt-Weithaler erklärte, die FPÖ gehöre nicht in den Landtag: “Was würden die steirischen Freiheitlichen sagen, wenn in einem Spiel auf Kirchen und Priester geschossen wird?”

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