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Vom Ö-Ring zum Projekt "Spielberg Neu" - Chronologie

Die Geschichte der Rennstrecke im obersteirischen Aichfeld beginnt 1957 bis 1964 mit den Flugplatzrennen von Zeltweg. Der Österreichring in Spielberg wird 1969 eröffnet, das erste Formel-1-Rennen geht am 16. August 1970 in Szene.

Zwischen 1987 und 1997 gibt es zehn Jahre Pause, ehe der F-1-Zirkus auf die um 400 Mio. Schilling (29,1 Mio. Euro) umgebaute und in A1-Ring umbenannte Rennstrecke zurückgekehrt. Zwischendurch wird das Gelände für Open-Air-Konzerte genutzt, der ÖAMTC baut 1995 ein Fahrtechnik-Zentrum und fungiert als Betreiber. Immer wieder ist das Engagement der Öffentlichen Hand umstritten und Gegenstand politischer Auseinandersetzung.

18. Mai 2003: Nach 25 Bewerben verabschiedet sich die Formel 1. Schon davor hatte der Red Bull-Chef Didi Mateschitz Pläne für die Übernahme des Motodroms und den Um- und Ausbau gewälzt, die sich in einem 700-Millionen-Euro-Projekt einer “Motorsport & Aviation Academy” mit Unterstützung des Landes konkretisieren. Um den Weg freizumachen, müssen die langfristigen Verträge mit dem Pächter ÖAMTC abgelöst werden.

Oktober 2003: Mit der Einleitung des UVP-Verfahrens für den Ring-Umbau formiert sich der Widerstand unter den Anrainern vor allem gegen die geplante Off-Road-Strecke.

Juni 2004: Die erste Instanz genehmigt das Projekt auf dem Areal des A1-Rings, auf dem im Frühjahr die Abbrucharbeiten begonnen haben.

3. Dezember 2004: Der Umweltsenat durchkreuzt die Pläne. Mateschitz zieht sich zurück. Mit großem landespolitischen Anschub wird das Projekt – wieder mit Mateschitz – als “Projekt Spielberg Neu” reanimiert. Mit Industriepartnern soll eine Prüf-, Test- und Incentivestrecke um 100 bis 150 Mio. Euro gebaut werden.

September 2005: Red Bull, KTM, Magna und VW unterzeichnen eine Absichtserklärung für Finanzierung, Durchführung und Inbetriebnahme.

Mai 2006: Alle Grundstücke sind mittels Optionen gesichert, Mateschitz äußert sich zuversichtlich über die Einhaltung des Zeitplans, wonach spätestens Ende 2007 gebaut werden soll.

Sommer 2007: VW gibt seinen Ausstieg bekannt, von den anderen Partnern und Mateschitz selbst kommen Zweifel an der Realisierbarkeit.

Jänner 2008: Der Umweltsenat bestätigt den positiven UVP-Bescheid, der im September von der ersten Instanz erlassen wurde. Davor war es zu einer – überraschenden – Einigung mit Initiativbürgern und Umweltanwältin. Obwohl “Spielberg Neu” fertig genehmigt ist, bleibt die Umsetzung in Schwebe. Red Bull nimmt mit den potenziellen verbliebenen Investoren Gespräche auf, um das Geschäftsmodell zu überarbeiten und Alternativen zu prüfen.

4. Februar 2008: Nach einem Gespräch zwischen Landesregierung und potenziellen Investoren wird das Projekt abgeblasen.

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