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Polizei rechnet mit neuem Coup der "Daltons"

©APA
Das als "Daltons"-Bande bekannte Serienräuber-Trio hält die Wiener Polizei in Atem: Konkrete Anhaltspunkte bei den Ermittlungen gibt es nach wie vor nicht.

Angenommen wird allerdings, dass die wegen der aufsteigenden Größe – von 1,65 bis 1,85 Meter – nach den “Lucky Luke”-Bösewichten benannten Männer bereits einen neuen Coup planen.

Beim letzten Überfall auf eine BA-CA am 2. April in Wien-Favoriten ging das Trio leer aus, da der Filialleiter den Tresor nicht öffnen konnte. Aus diesem Grund rechne man logischerweise mit einem neuen Überfall, bestätigte Oberstleutnant Robert Klug am Mittwoch entsprechende Medienberichte.

 

Insgesamt sechs Überfälle bzw. Raubversuche in Wien sowie ein Coup in Oberösterreich werden der Bande zugeordnet. Auch über die TV-Sendung “Aktenzeichen XY” wurde nach den Kriminellen, die sich mit Kappen, falschen Bärten und dunklen Sonnenbrillen tarnen, bisher ergebnislos gesucht. Seit vergangener Woche ist für Hinweise, die zur Verhaftung der Gesuchten führen, eine Belohnung von 11.000 Euro ausgesetzt. Sorgen bereitet Ermittlern unter anderem die Gefährlichkeit der Täter, die stets mit Faustfeuerwaffen in Geldinstituten aufmarschierten.

“Sie bereiten sich relativ gut auf die Überfälle vor”, erklärte Klug. Dazu gehöre auch detailliertes Fachwissen über die Banken und deren Mitarbeiter. Bei einem Überfall in Simmering hätten sie einer Angestellten beispielsweise zu verstehen gegeben, dass man ihre Identität kenne und wissen würde, dass sie eine Tochter habe. Laut dem Ermittler erscheinen die “Daltons” gerne auch außerhalb der Öffnungszeiten bei Banken und verschaffen sich beim Eintreten von Mitarbeitern kurz vor dem Aufsperren Zutritt. Bei zwei Coups in Favoriten und Simmering sei dies bisher der Fall gewesen, so Klug. Ein weiteres Zeichen für die Professionalität der Männer: Sie gingen bei allen Coups sehr ruhig und gelassen vor, zu Gewalt kam es abseits von Drohungen mit den Waffen nicht.

Statt wie bei den “Lucky Luke”-Gaunern gibt es bei den österreichischen “Daltons” drei statt vier Verbrecher, die offensichtlich in Erscheinung treten. Über mögliche Hintermänner gebe es bisher keine Erkenntnisse, erklärte Klug. Auch woher die Verdächtigen, deren Alter jenseits der 40 geschätzt wird, stammen könnten, ist unklar. Sie sprechen zwar gebrochenes Deutsch, das Osteuropa zugeordnet werden könnte, möglicherweise sei dies aber nur eine weitere Tarnung des Trios, betonte der Ermittler.

Den ersten Überfall soll die Bande am 7. November in der Tandelmarktgasse in der Leopoldstadt verübt haben. Damals vernichtete laut Klug ein Alarmpaket die Beute. Am 3. und 12 Dezember 2007 schlug das Trio daraufhin laut Polizei erneut zu: in der Simmeringer Hauptstraße in Wien sowie in einem Postamt in Wels. 2008 dürften drei Coups am 30. Jänner in der Hetzgasse (Bezirk Landstraße), am 17. März erneut in der Simmeringer Hauptstraße sowie am 16. Dezember in der Hetzendorfer Straße (Meidling) auf das Konto der “Daltons” gehen. Ihr letzter “Auftritt” am 2. April am Gellertplatz (Favoriten) schlug fehl.

 

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