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Neuer Markt: 77 Prozent der Anrainer stimmen für Tiefgarage

Der Hohe Markt bekommt eine Tiefgarage: Die Anrainer stimmten mehrheitlich dafür.
Der Hohe Markt bekommt eine Tiefgarage: Die Anrainer stimmten mehrheitlich dafür. ©Bilderbox
77,3 Prozent der Anrainer stimmten dafür, dass der Neue Markt autofrei wird und eine Tiefgarage bekommt. Während die Grünen das Ergebnis "akzeptieren" wollen, fordert die Bürgerinitiative "Wir im Ersten" den Rücktritt der Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel.
Kampf um Tiefgarage am Neuen Markt
Umgestaltungskonzept für die Innere Stadt

Wie berichtet, sind im ersten Bezirk große Umgestaltungsmaßnahmen geplant: Die Parallel-Achse zur Kärntner Straße soll von der Staatsoper über den Albertina- und Helmut-Zilk-Platz neu gestaltet werden. Der Neue Markt soll autofrei werden und eine Tiefgarage bekommen.

Beteiligung an der Anrainerbefragung lag unter 50 Prozent

Das Projekt wurde bereits Anfang März präsentiert, die endgültige Entscheidung dafür oder dagegen hing vom Ergebnis der Befragung ab. Exakt 5.127 Stimmzettel wurden an die Anrainer geschickt. Diese hatten anzukreuzen, ob sie für oder gegen das geplante Projekt “Neugestaltung Albertinaplatz und Neuer Markt” seien. Die Beteiligung betrug 38,1 Prozent. 1.511 Personen votierten für, 435 gegen das Vorhaben. Neun Stimmen waren ungültig. Stimmberechtigt waren jene Anrainer, die im Umkreis von 300 Metern des neuzugestaltenden Areals leben.

Tiefgarage am Neuen Markt vor Jahren von den Bürgern abgelehnt

Bereits im Jahr 2006 wurde über die Errichtung einer Tiefgarage am Neuen Markt abgestimmt. Das alte abgelehnte Einzelprojekt “Tiefgarage Neuer Markt – ja oder nein” war kein großräumiges Projekt, sondern nur eine punktuelle Maßnahme. Damals wurde das Projekt mit 456 Nein-Stimmen (von 616 abgegebenen Stimmzettel) abgelehnt. Damals wurden 860 Stimmzettel versandt, weil nur die wahlberechtigten Bewohnerinnen und Bewohner, sowie die ebenerdigen Geschäftsinhaber und Gastronomen befragt wurden. Dieses Mal wurde der Kreis der Befragten nach neuen, gemeinsam mit der Stadt Wien festgelegten Kriterien erweitert.

Gegner der Umgestaltung reagieren unterschiedlich

“Wir werden das eindeutige Ergebnis der BürgerInnen-Befragung zur Neugestaltung des Neuen Marktes und des Albertina-Platzes in der Wiener Inneren Stadt selbstverständlich akzeptieren”, so der Verkehrssprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. “Das Gestaltungsprojekt ist eine Chance für die Innere Stadt, schöner und vor allem fußgängerInnenfreundlicher zu werden. Dazu hätte es jedoch nicht unbedingt eines Garagenprojektes bedurft”, so Maresch. Anders die Bürgerinitiative “Wir im Ersten”: “Ursula Stenzel”, so Karl Newole, Klubvorsitzender der unabhängigen Liste, “soll anlässlich der heutigen Verlautbarung des Ergebnisses zur Befragung Tiefgarage Neuer Markt von ihrer Funktion als Bezirksvorsteherin zurücktreten. Dabei geht es nicht um das Ergebnis an sich, dazu kann man stehen, wie man will, sondern um das Verhältnis zwischen der aktuellen Parteipolitik und den Bürgern”. Konkret wird diese Forderung dadurch begründet, dass es bei der Befragung nicht die Antwortalternativen einer Neugestaltung des Platzes mit und ohne Tiefgarage gegen habe.
(APA/ Red.)

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