“Der Tod des Landeshauptmanns” von Eugen Freund ist dieser Tage bei Kremayr&Scheriau erschienen und bietet teilweise durchaus vergnüglichen Lesestoff – auch wenn es die Thematik um den Tod von Jörg Haider und die zahlreichen Verschwörungstheorien, die nach seinem Unfalltod blühten, nicht vermuten lässt.
FBI, CIA und Mafia mischen bei Freund mit
Freund bedient sich bei der literarischen Konstruktion des Kunstgriffs, mittels via E-Mail verschickte Textpassagen als Rückblenden zu nutzen, er packt den israelischen Geheimdienst Mossad genauso hinein wie FBI und CIA, dazu noch die kroatische Mafia, und schon können die Spekulationen blühen.
Der Klagenfurter Geheimdienstler ist verschwunden, der Kriminalkommissar ermittelt, plötzlich pfuscht ihm das Heeresnachrichtenamt ins Handwerk. Aufrecht und unerschütterlich schreitet der Kommissar trotzdem voran, gemeinsam mit der Journalistin, der Freundin des Verschwundenen, wird die Causa akribisch aufgeklärt, bis zum Showdown mit einem HNA-Oberst, den Freund auf die Saualm verortet.
Jörg Haider sorgt im Buch von Eugen Freund für Knalleffekt
In den E-Mails, die der Verschwundene seiner Freundin schickt, werden verschiedene Anschlagspläne beschrieben, die von den Amerikanern, den Israelis und den Kroaten geschmiedet werden. Der Autor bedient sich hier geschickt der bekannten Theorien, lässt sie aber allesamt scheitern.
Am Schluss, wenn der Böse tot ist und die Guten gerettet sind, stellt sich heraus, dass die ganzen Geschichten über die diversen Geheimdienstpläne frei erfunden sind, und zwar im Auftrag von Haider selbst. Das klingt absurd, funktioniert aber recht gut. Alles in allem ist es ein recht gelungenes Buch, das sich flüssig liest und für so manches Schmunzeln sorgt.
“Der Tod des Landeshauptmanns” von Eugen Freund. Kremayr&Scheriau/Orac, ISBN: 978-3-218-00877-8; Preis: 22 Euro
(apa/red)