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Nach Protesten: Neuerlich neues Design für Wiener Würfeluhren

Dicker ist besser: Das im vergangenen November präsentierte neue Design für Wiens Würfeluhren wurde nach Protesten aus der Bevölkerung fallengelassen und einer Neugestaltung unterzogen.

Die Wiener sollen dank dickerer Zeiger und Minutenstriche nun besser lesen können, was die Uhr geschlagen hat. Die gut 70 öffentlichen Zeitanzeiger im neuen Gewand sollen bis Mitte Mai im Stadtraum hängen.

Den alten Traditionsexemplaren drohte im vergangenen Jahr wegen Geldmangels der Bezirke das Aus. Diese hätten Erneuerungsarbeiten finanzieren müssen, da die Uhrwerke älter als 15 Jahre und Ersatzteile deshalb nicht mehr zu erhalten waren.

Fünf vor Zwölf trat jedoch die Wiener Städtische als Sponsor auf den Plan und gab eine Finanzierungszusage von 550.000 Euro für die Renovierung der altersschwachen Uhren, die künftig ihre Zeit via GPS-Signal empfangen werden. Die Bezirke müssen lediglich für die laufenden Wartungsarbeiten aufkommen.

Dafür erwirkte das Unternehmen, die Zifferblätter zehn Jahre lang mit seinem Logo schmücken zu können. Der im November im Beisein von Bürgermeister Michael Häupl (S) präsentierte Prototyp zeigte sich mit dünnen Zeigern samt dickem Ende und deutlich schmaleren Minutenstrichen. Häupl hatte seine Meinung zum neuen Design damals diplomatisch formuliert: “Ich finde es vor allem deshalb gut, weil die Stadt nicht mehr dafür zahlt.”

Viele Wiener zeigten sich offensichtlich weniger zurückhaltend als ihr Bürgermeister. Man habe sich “aufgrund der Reaktionen der Uhrzeitleser” zur Überarbeitung der Designs entschieden, so Gerhard Dully von der zuständigen Magistratsabteilung 33 im APA-Gespräch. Zusätzliche Kosten seien durch die Änderung nicht entstanden, zumal es sich bei den nun gewählten Zeigern um kostengünstigere “Normzeiger” handle, während die im November eingesetzten Designanfertigungen teurer gewesen seien.

Seit Ostern läuft nun der flächendeckende Austausch der Zeitanzeiger. Der ursprünglich anvisierte Termin 30. März für den Abschluss der Arbeiten sei wegen des Fristen bei der Ausschreibung des Projekts nicht zu halten gewesen. Nun peile man Mitte Mai an.

Dabei werden 71 der bestehenden Uhren erneuert und für drei weitere ein anderer Standort gesucht. Eine einstige Würfeluhr in Hernals bekommt ein gänzlich anderes Outfit. Zusätzliche Würfeluhren wird es allerdings auch mit neuem Sponsor nicht geben – höchstens in Stadtentwicklungsgebieten dürfte eventuell das eine oder andere Exemplar aufgestellt werden.

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