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Michael Haneke: Großer Tumult bei "Amour"-Premiere im Gartenbaukino

Michael haneke feierte am Montagabend Premiere seines neuesten Filmes "Amour".
Michael haneke feierte am Montagabend Premiere seines neuesten Filmes "Amour". ©APA
Am Montagabend sorgte Michael Haneke mit der Premiere seines neuesten Filmes "Amour" (Liebe) für Tumult im Gartenbaukino. Neben Promis waren auch Medienvertreter und Politiker auf dem roten Teppich zu sehen.
Premierenfeier von "Amour"

Die Premiere von Michael Hanekes “Amour” ließen sich weder Kulturministerin Claudia Schmied, noch der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll entgehen. Eines war jedoch über alle Parteigrenzen hinweg gleich: Die Daumen für den Auslandsoscar für “Amour” sind fest gedrückt. “Wir sind beide sehr glücklich und zufrieden mit dem Erfolg des Filmes”, betonte die 85-jährige Hauptdarstellerin des Films, Emmanuelle Riva, die an der Seite des Regisseurs dem Medienansturm trotzte. Sehr zufrieden zeigte sie sich auch mit dem Ausflug nach Wien. “Wir haben eine Rundfahrt gemacht und das Panorama der Stadt und die Donau genossen”, so Riva, “leider hatten wir nur sehr wenig Zeit.”

“Amour”: Auslandsoscar?

Ob es nach der Goldenen Palme in Cannes dieses Jahr auch mit dem Oscar klappen wird? “Da lassen wir uns überraschen”, meinte Haneke gegenüber der APA. Ginge es nach der heimischen Prominenz, wäre dem österreichischen Regisseur die kleine Goldstatue jedoch schon sicher. “Da kann man nur die Daumen halten, ich würde es ihm wünschen”, meinte Hannes Androsch, den eine lange Freundschaft mit Haneke verbindet. Diesem Wunsch schloss sich auch das restliche Premierenpublikum durchgehend an. “Verdient hätte er es sich schon mit seinen bisherigen Filmen allemal”, erklärte Regisseur Harald Sicheritz, der vor allem die Genauigkeit und Kompromisslosigkeit seines Kollegen schätzt. “‘Amour’ ist ein makelloses Meisterwerk”, urteilte Andre Heller, der den Film bereits im Vorfeld zweimal gesehen hatte.

Besucher erwarteten traurigen Film

Doch trotz der ausgelassenen Stimmung vor dem Saal erwartete das Premierenpublikum mit “Amour” ein durchaus ernsthafter Film. Er erzählt die Geschichte eines Ehepaars, die beide in ihren Achtzigern immer noch glücklich verheiratet sind. Als die Frau Anne (Emmanuelle Riva) einen Schlaganfall erleidet und zunehmend verfällt, wird die Ehe der beiden auf eine harte Probe gestellt. Haneke selbst beschäftigt sich ununterbrochen mit dem Tod. “Da bleibt einem auch gar nichts anderes über”, so der Filmemacher.

Im Allgemeinen waren sich die Besucher der ernsten Thematik jedoch bewusst. “Ich nehme an, dass es ein sehr trauriger Film werden wird”, erzählte Ministerin Schmied, die es nicht nach Cannes, aber ins Gartenbaukino geschafft hatte, “vor allem wenn man wie ich auch Eltern in diesem Alter hat.”

Haneke sah Premiere nicht

Haneke selbst sah sich seinen Film nicht an. “Ich habe ihn schon so oft gesehen, ich glaube, ich muss ihn nicht noch einmal sehen”, erklärte der Regisseur und entschwand nach Applaus und vor Filmbeginn mit seiner Hauptdarstellerin in Richtung Abendessen.

(APA)

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