Entgegen den öffentlichen Beteuerungen der SPÖ-Spitze sieht Vorarlbergs Parteichef Michael Ritsch das Nicht-Erscheinen von Faymann vor dem U-Ausschuss zu den Korruptionsaffären als Grund für dessen schwaches Abschneiden beim Parteitag in St. Pölten. Er meinte: “Das war ein klares Zeichen der Delegierten, dass sie mit der ganzen Abhandlung des U-Ausschusses einfach nicht einverstanden sind. Da gibt es nichts schönzureden.” Ähnliches glaubt der Kärntner SPÖ-Chef Peter Kaiser: Er sieht das bescheidene Abschneiden von Fayman als Reaktion darauf, “dass man sich dem Unterausschuss nicht gestellt hat”. Im Nachsatz betonte Kaiser, dieses Handeln jedoch nicht bewerten zu wollen. Er bedauerte, dass das Wahlergebnis die “inhaltlich qualitätsvolle Debatte” überschatte.
Unterstützung für Faymann aus Wien
Schützenhilfe kam aus Wien: “Ich finde das Wahlergebnis gar nicht so schlecht”, kommentierte Häupl das Resultat. “Ich halte die Nervosität, die da jetzt ausbricht, für völlig unangebracht”, unterstrich er. Er, Häupl, stehe hinter Faymann: “Absolut, überhaupt gar keine Frage.” Das Nicht-Erscheinen Faymanns vor dem U-Ausschuss zu den Korruptions- und Inseratenaffären sei “sicher kein Argument” für das Wahlergebnis beim Parteitag gewesen, unterstrich der Wiener Bürgermeister. (APA)