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Mehr Überwachungspersonal in der Wiener U-Bahn gefordert

Neben der Videoüberwachung fordert die gewerkschaft mehr Personal in den Zügen.
Neben der Videoüberwachung fordert die gewerkschaft mehr Personal in den Zügen. ©Wiener Linien / Thomas Jantzen
Überfälle oder Gewaltverbrechen dürften in der Wiener U-Bahn eigentlich gar nicht stattfinden, wenn ausreichend Überwachungspersonal in den Zügen unterwegs wäre, findet die Gewerkschaft vida und kritisiert die Wiener Linien damit scharf. Von diesen heißt es jedoch, dass man die Mitarbeiter nicht "Hilfspolizei" spielen lassen wolle.
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In ausreichender Zahl haben gemäß Eisenbahngesetz Paragraph 30 die Eisenbahnverkehrsunternehmen (Anm. auch die U-Bahn zählt als Eisenbahnverkehrsunternehmen) für Ruhe, Ordnung und Sicherheit in den Zügen, Stationen sowie den Stations- und Bahnhofsvorplätzen zu sorgen, so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Sektion Verkehr in der Gewerkschaft vida, in einer Aussendung am Donnerstag.

Zu wenig Überwachungspersonal in der U-Bahn?

“Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Abschreckung durch Video-Überwachung alleine nicht ausreichend ist. Nur Menschen vor Ort und nicht Kameras können Menschen wirksam schützen”, betont der vida-Gewerkschafter: “Dass Täter anhand von Videoaufzeichnungen irgendwann einmal ausgeforscht werden könnten, nützt traumatisierten Opfern von Aggressionen und Gewalt reichlich wenig. Gewalt muss vielmehr durch sichtbare und gut ausgebildete Aufsichtsorgane, die gezielt helfen und Täter auch festnehmen können, verhindert werden”, so Hebenstreit weiter.

Maßnahmen der Wiener Linien

Im Gespräch mit VIENNA.AT betont Wiener Linien-Sprecher Answer Lang, dass er die Kritik nicht nachvollziehen könne: Die Verkehrsbetriebe arbeiten gut mit der Polizei zusammen, außerdem seien nicht nur Beamte der Bereitschaftseinheit im Wiener U-Bahnnetz unterwegs, sondern auch das Aufsichtspersonal der Wiener Linien – 200 Personen täglich.

“Die U-Bahn ist in der Nacht der sicherste Ort”, findet Lang: Dort sei es hell, es gebe Videoüberwachung, einen Notruf-Knopf und zahlreiche Menschen seien stets unterwegs. Er stellt jedoch auch klar: “Für Sicherheit im öffentlichen Raum ist die Polizei zuständig. Wir können nicht als Hilfspolizei auftreten.” Eine eigene U-Bahn-Polizei für Wien soll es aber – wie berichtet – vorerst nicht geben.

Kriminalität in den Öffis

Angestoßen hat die Diskussion dieser Fall: Vier Täter verfolgten einen Mann und beraubten ihn in der U-Bahnstation Margaretengürtel. Zuletzt ereignete sich folgende Straftat im Wiener U-Bahnnetz: Im Dezember 2013 wurde ein 24-Jähriger in der Linie U2 mit einem Stanley-Messer im Gesicht verletzt, es kam zur Festnahme.

Aber auch in weiteren Kriminalfällen hat die Polizei auf die Veröffentlichung von Überwachungsbildern der Wiener Linien gesetzt und dadurch Erfolge erzielt.
(SVA)

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