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Meditieren in der U-Bahn: Wiener organisiert Flashmobs zur Rush Hour

So sieht ein Meditier-Flashmob in der U-Bahn aus
So sieht ein Meditier-Flashmob in der U-Bahn aus ©iMeditateVienna
Ein Wiener Fotograf hat ein ungewöhnliches Projekt gestartet: Eine Gruppe von Menschen trifft sich, um zusammen U-Bahn zu fahren - mit geschlossenen Augen, ganz aufs Atmen konzentiert. "Gemeinsam meditieren & innehalten" lautet dabei die Devise.
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“Emotionale Hochzeitsfotografie” ist sein Metier, wie die Website des Wiener Fotografen Shao Hui He verrät. Doch neben dem Fotografieren hat der 37-jährige Wiener noch eine weitere große Leidenschaft: das Meditieren.

Zur Rush Hour in sich gehen

Wer sich damit ein wenig beschäftigt hat, weiß, dass eine der größten Herausforderungen bei der Meditation darin besteht, sich beim Stillsitzen und In-Sich-Gehen nicht durch Umgebungsgeräusche irritieren zu lassen.

Dieser Herausforderung stellt sich He gemeinsam mit Gleichgesinnten regelmäßig an einem Ort, der dafür denkbar anspruchsvoll scheint: zur Rush Hour in der Wiener U-Bahn.

Meditieren im Trubel der Wiener U-Bahn

iMeditateVienna heißt das Projekt des 37-Jährigen. Das Konzept hinter den “Meditations-Flashmobs” ist so simpel wie spannend: Interessierte treffen sich einmal im Monat in der Bundeshauptstadt zur gemeinsamen U-Bahn-Fahrt.

Immer auf einer anderen Linie fährt man zur Rush Hour zusammen von Endstation zu Endstation. Treffpunkt ist der hinterste Waggon. Und dabei übt man sich in Tiefenentspannung und darin, sich durch nichts und niemanden irritieren zu lassen.

“Stillness meets Public” so das Motto. Die Überzeugung von He lautet: “Gerade im Stress und in der Hektik der Stadt braucht es öffentliche Oasen der Stille und Ruhe damit die Menschen dort Energie und Kraft tanken können.”

Erfolgreiches Projekt iMeditateVienna

Das scheint gut zu klappen: 23 Mal sind Treffen wie diese schon über die Bühne gegangen und waren, wie Teilnehmer auf der Website des Wieners schildern, ein voller Erfolg. “Sehr berührend” sei das Meditieren in der U-Bahn, man “versinke in Freude”, könne “richtig abtauchen”, heißt es da.

Ein “ganz außergewöhnliches” wunderschönes Gemeinschaftserlebnis wird beschrieben. Auch die Reaktionen der Mitfahrenden werden geschildert, die von der Irritation durch das stille Treiben der Meditierenden bis zur spontanen Teilnahme reichen.

Lärm der Umwelt annehmen – Meditation genießen

Der nächste Termin zum Meditieren in der Wiener U-Bahn steht bereits fest: Am 10. April geht es auf der Linie U4 meditierend von Hütteldorf nach Heiligenstadt. Wer dabeisein will, kann auf iMeditateVienna den vierteljährlich erscheinenden Newsletter mit den Terminen abonnieren.

Und wer sich in Sachen Meditation in der U-Bahn drübertraut, kann an sich selbst ausprobieren, ob Shao Hui Hes Mantra auch für ihn gilt: “Je mehr ich den Lärm annehme, desto weniger stört er mich.”

(DHE)

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