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Massiver Stellenabbau bei Siemens: Auch Mitarbeiter in Wien betroffen

Auch Siemens-Mitarbeiter in Wien sind von dem Jobabbau betroffen.
Auch Siemens-Mitarbeiter in Wien sind von dem Jobabbau betroffen. ©AP Photo/Matthias Schrader,file
Auch die Mitarbeiter in Wien sind von dem massiven Jobabbau beim internationalen Siemens-Konzern betroffen. Das genaue Ausmaß des Stellenabbaus bleibt derzeit unklar.

Die Kürzungen im Bereich Kraftwerke und Großturbinen werden auch den Standort Wien betreffen. Dies wurde bei einer deutschen Telefonkonferenz des Konzerns Donnerstagnachmittag klar.

In Wien sowie an den deutschen Standorten Offenbach und Erlangen gebe es die gleichen Kompetenzen bzw. Beschäftigte, die das gleiche machen. Hier wolle der Konzern die Kapazitäten “bündeln”. Der Schwerpunkt dieser Aktivitäten liege derzeit in Erlangen.

Jobabbau bei Siemens in Wien

Dazu müsse es nun Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geben, hieß es. Es gehe um die sogenannten “white-collar”-Jobs, also Angestellte. Das genaue Ausmaß des Stellenabbaus bleibt derzeit unklar. Auf APA-Anfrage war bei Siemens Österreich keine Auskunft dazu zu erhalten.

Die Auftragsflaute in den Kraftwerks- und Antriebssparten bereitet dem Konzern schon länger Kopfzerbrechen. “Unsere Division Power and Gas kämpft seit längerem mit sehr schwierigen Marktverhältnissen und strukturellen Herausforderungen”, sagte Konzernchef Joe Kaeser vor kurzem. “Wir müssen die Kapazitäten anpassen, auch wenn das schmerzhafte Einschnitte bedeutet”, hatte es geheißen.

6.900 Stellen werden weltweit gestrichen

Der deutsche Elektrokonzern Siemens will weltweit rund 6.900 Stellen streichen – die Hälfte davon in Deutschland. Betroffen sind zwei Sparten: Kraftwerke sowie Prozessindustrie/Antriebe. Letzteres beinhaltet die Fertigung großer Elektromotoren und -generatoren für den Bergbau.
Die Kraftwerkssparte “Power and Gas” gehört zu den umsatzträchtigsten Geschäftsfeldern von Siemens und soll nun den Löwenanteil der Stellenstreichungen tragen. 6.100 Jobs sollen hier wegfallen. Im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres steuerte die Sparte 3,65 Mrd. Euro zum Konzernumsatz von 22,3 Mrd. Euro bei. Weltweit arbeiteten dort Ende September 46.800 Beschäftigte, in Deutschland waren es 16.100. Die Zahlen an deutschen Standorten mit über 200 Mitarbeitern verteilten sich gerundet wie folgt: Mülheim 4.500, Berlin 3.700, Erlangen 2.800, Duisburg 1.800, Görlitz 700, Offenbach 700, Erfurt 600, Leipzig 200.

Im Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe beschäftigte Siemens zum Stichtag Ende September weltweit rund 44.800 Leute, davon 15.400 in Deutschland. Dieses Geschäft schwächelt seit einiger Zeit. Im Schlussquartal 2017 konnte Siemens erste Erfolge jüngster Einsparungen erzielen: Der Bereich kehrte im Vergleich zum Vorjahr wieder in die schwarzen Zahlen zurück. Mit 2,39 Mrd. Euro war der Umsatz im Schlussquartal zwei Prozent geringer als im Vorjahreszeitraum. Die Beschäftigungszahlen an deutschen Standorten mit über 200 Mitarbeitern verteilten sich gerundet wie folgt: Nürnberg 3.400, Karlsruhe 2.600, Erlangen 1.700, Bocholt 1.500, Voerde 1.400, Ruhstorf 1.000, Berlin 800, Penig 600.

(APA/Red)

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