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Mann in St. Pölten bei Schusswechsel mit Polizei und Cobra-Beamten getötet

Bei dem gefährlichen Schusswechsel in St. Pölten musste die Cobra ausrücken
Bei dem gefährlichen Schusswechsel in St. Pölten musste die Cobra ausrücken ©APA/Archiv (Sujet)
Ein fünfstündiger Einsatz in St. Pölten endete in der Nacht auf Freitag mit einem tödlichen Schusswechsel. Ein 25-jähriger Mann hatte sich in einer Wohnung verbarrikadiert, auf Beamte gefeuert und einen Diensthund erschossen. Von wessen Hand er selbst starb, ist noch nicht geklärt.

Das Schussdrama in St. Pölten-Spratzern nahm am 10. Mai 2012 gegen 21:20 Uhr seinen Anfang. Zunächst wurde Anzeige erstattet, dass ein unbekannter Mann einen Hund quälen würde. Der Mann sei nach Angaben von Behördensprecher Markus Haindl am Donnerstagabend mit seinem Dobermann und mit einer Axt in der Nähe seiner Wohnung im Stadtteil Spratzern unterwegs gewesen. Laut hatte er dabei den Hund bedroht – Passanten hätten die Polizei verständigt.

Polizisten mit Axt bedroht, dann verbarrikadiert

Wie die Polizei berichtet, bedrohte der 25-jährige gebürtige Österreicher die Beamten bei deren Eintreffen mit der Hacke. Trotz mehrmaliger Aufforderung unterließ der Mann die Drohungen gegenüber den Beamten nicht, flüchtete in seine nahe gelegene Wohnung im zweiten Stock eines Mehrparteienhauses und verbarrikadierte sich dort unter Verwendung von Einrichtungsgegenständen.

Da kein Kontakt zu dem 25-Jährigen hergestellt werden konnte, forderten die Beamten Verstärkung an – unter anderem durch die Spezialeinheit Cobra. Das Einsatzkommando rückte mit 20 Mann an.

Beim Betreten der Wohnung schoss der Mann

Alle Bemühungen um eine Kontaktaufnahme mit dem 25-Jährigen schlugen fehl, woraufhin die Einsatzkräfte der Cobra gegen 00:05 Uhr die Wohnungstür gewaltsam öffneten. Der Bereich im obersten Stockwerk des Mehrparteienhauses sei laut Haindl abgeriegelt worden. 

Als die Beamten die Wohnung betraten, begann der Beschuldigte plötzlich, gezielt auf die Polizisten zu schießen. Daraufhin griffen auch die Polizisten zu den Dienstwaffen. Nachdem der 25-Jährige gegen 0.15 Uhr in Richtung eines Beamten gefeuert hatte, sei ein Diensthund in die Wohnung geschickt worden. Die Einsatzkräfte wurden laut Haindl nicht verletzt – für den Polizeidiensthund jedoch endete der Schusswechsel tödlich.

Mehrere Schusswaffen in Wohnung in St. Pölten gefunden

Daraufhin wurde der Einsatz der Polizei mit einem schusssicheren Schild als Spezialausrüstung gegen 02:15 Uhr fortgesetzt. Kurz darauf, gegen 02:20 Uhr, wurde der 25-Jährige tot in der Wohnung aufgefunden. Die Einsatzkräfte fanden in der Wohnung auch mehrere Langfeuerwaffen und Munition vor, die sichergestellt wurde. Ob der Mann die Waffen legal besaß oder nicht, ist laut Polizei derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Der Einsatz in St. Pölten-Spratzern dauerte insgesamt bis Freitag 2.30 Uhr, also mehr als fünf Stunden lang. Eine Gefährdung anderer Menschen habe nicht bestanden, es wurde auch niemand sonst verletzt. Wie viele Schüsse bei dem Einsatz gefallen waren, war vorerst nicht bekannt.

Auch über de genaue Todesursache des 25-Jährigen wird noch ermittelt. Denn ob sich der Mann selbst tötete oder aus Polizeiwaffen getroffen wurde, sei ebenfalls noch Gegenstand von Ermittlungen, sagte Polizeisprecher Haindl Freitagfrüh. Eine Obduktion nach dem tödlichen Schusswechsel in St. Pölten angeordnet.

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