Mit dem großen Ziel Champions-League-Gruppenphase vor Augen versucht Bjelica seine Truppe noch rechtzeitig vor dem Play-off-Hinspiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr/live Puls 4) in Zagreb gegen Dinamo ordentlich wachzurütteln. Im Donnerstagtraining ortete der Kroate Konzentrationsmängel, fuhr energisch dazwischen und drohte mit dem Abbruch der Übungseinheit.
Bjelica derzeit noch unzufrieden
“Jeder einzelne muss hinterfragen, ob das alles ist, was er im Training und im Spiel gibt. Oder ob nicht noch zehn Prozent mehr drinnen sind. Von jedem einzelnen ist Selbstkritik gefragt”, forderte Bjelica und stellte klar: “In manchen Momenten fehlt einfach die notwendige Konzentration. Doch solange ich hier Trainer bin, wird es Disziplin und Konzentration beim Training geben. Wer das nicht befolgt, wird nicht mehr mittrainieren.”
Austria muss wachgerüttelt werden
Für den 41-Jährigen ist es “unerklärlich, dass Spieler mit solchen Qualitäten solche Chancen vergeben”. Die jüngste Darbietung der Austria am Sonntag im Derby gegen Rapid (0:0) hat Bjelicas Leiden nicht kleiner gemacht. “Wenn ich mir die zweite Derby-Hälfte anschaue, dann bekomme ich Magenweh. Wir haben so viele Fehler gemacht und nichts umgesetzt. Uns fehlen die Leichtigkeit, die Spritzigkeit im Kopf, die Kreativität und das Selbstvertrauen.”
Für Bjelica ist die Verunsicherung fast greifbar. “Die Spieler haben Angst. Wir gehen nicht ins Spiel, um zu gewinnen, sondern um nicht zu verlieren.”
Bei aller Kritik vergisst Bjelica nicht, dass er nun auch als Psychologe gefragt ist. “Wir wollen mit kleinen, alltäglichen Erfolgserlebnissen zurück in die Erfolgsspur kommen. Wir arbeiten gut, führen Einzelgespräche und analysieren viel”, berichtete der Nachfolger von Meistermacher Peter Stöger.
Wiener Neustadt will sich nicht verstecken
Die Wiener Neustädter sind hingegen für ihre Ansprüche sehr gut aus den Startlöchern gekommen, mit vier Punkten haben sie nur einen Zähler weniger als die Austria auf dem Konto. “Die jüngsten positiven Erlebnisse müssen und sollen uns Selbstvertrauen geben”, hoffte Trainer Heimo Pfeifenberger, der sich ein couragiertes Auftreten seiner Truppe wünscht: “Wir müssen ohne Furcht in die Generali Arena fahren und dürfen uns nicht verstecken. Das sind Spiele, in denen es für uns um ‘lucky points’ geht.”