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Kunsthalle: Wiener Grüne fordern Suspendierung von Gerald Matt

Wie geht es weiter für Kunsthalle-Direktor Gerald Matt? Die Grünen fordern Suspendierung.
Wie geht es weiter für Kunsthalle-Direktor Gerald Matt? Die Grünen fordern Suspendierung. ©dapd
Die vorwurfsvollen Stimmen mehren sich: Nach den neuen Beschwerden gegen den Direktor der Kunsthalle, Gerald Matt, der private Dienstleistungen über das Ausstellungshaus verrechnet haben soll, fordern nun die Wiener Grünen sofortige Konsequenzen - im Gegensatz zur SPÖ.
Kritik gegen Matt von allen Seiten

Angesichts der neuen Sachlage kündigte der Grünen-Kultursprecher Klaus Werner-Lobo an, die Zustimmung zu einer künftigen Subventionsvergabe durch die Stadt an eine sofortige Suspendierung Matts ohne Bezüge zu knüpfen, bis die Vorwürfe abschließend und restlos durch die zuständigen Gerichte und Kontrollorgane aufgeklärt sind. 

“Ich habe gestern Einsicht in sieben eidesstattliche Erklärungen mit schlichtweg atemberaubenden Vorwürfen gegen die Leitung der Kunsthalle erlangt”, so Werner-Lobo.

Zahlreiche Anschuldigungen gegen Gerald Matt

Das Nachrichtenmagazin “profil” hatte in seiner aktuellen Ausgabe noch von fünf Erklärungen berichtet, wonach Matt in den Jahren 1998 bis 2005 private Dienstleistungen wie Möbeltransporte, Umbauarbeiten in seiner Wohnung oder Autoreparaturen über das Ausstellungshaus verrechnet hat.”Unabhängig von allfälligen rechtlichen Konsequenzen, die die zuständigen Gerichte zu klären haben, ist eine weitere Beschäftigung des Kunsthallendirektors für die Grünen Wien aus Gründen der politischen Sauberkeit und zur Erhaltung des guten Rufes der Kunsthalle derzeit nicht tragbar”, unterstreicht deshalb Werner-Lobo: “Wir würden daher einer Subvention an einen Verein, der dieses Problem nicht löst, unsere Zustimmung im Kulturausschuss und im Gemeinderat verweigern”, so der Kultursprecher.

Missbrauch öffentlicher Gelder?

Nach der derzeitigen Faktenlage müsse man vom Verdacht des Missbrauchs öffentlicher Subventionsmittel ausgehen. Und die Grünen seien schließlich angetreten, um diesem unverantwortlichen Umgang mit Steuergeldern einen Riegel vorzuschieben. “Außerdem sind wir uns mit Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) einig, dass es zu einer institutionellen Neuordnung der Kunsthalle kommen muss, die uns die Möglichkeit gibt, die politische Verantwortung für die Vergabe von Steuergeldern in Millionenhöhe zu übernehmen und im Missbrauchsfall schnell und wirksam eingreifen zu können”, so Werner-Lobo.

Dem Vereinsvorstand der Kunsthalle ist es nicht gelungen, die detaillierten Vorwürfe zu entkräften. “Die laut Vereinsgesetz persönlich haftenden Vorstandsmitglieder wären daher gut beraten, eine rasche Lösung herbeizuführen”, forderte der Grüne Kultursprecher. Nicht zuletzt gehe es um den internationalen Ruf der Kunsthalle: “Gerade in Zeiten knapper Budgets sehen wir das auch als Signal an alle Kulturinstitutionen der Stadt, dass wir uns um einen sorgsamen Umgang mit Subventionsmitteln kümmern.”

Im Ö1-“Morgenjournal” hatte SPÖ-Kulturstadtrat Mailath-Pokorny eine “Neuorganisation” der Kunsthalle “in unmittelbarer Zukunft” in Aussicht gestellt. Konkret gehe es dabei um die Gründung einer GmbH inklusive Aufsichtsrat. Über den noch bis 2014 laufenden Vertrag von Matt könne er aber nicht bestimmen.

(apa)

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