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Kraftwerk bei den Wiener Festwochen: 3D-Konzertreihe

Kraftwerk-Sound bei den Wiener Festwochen.
Kraftwerk-Sound bei den Wiener Festwochen. ©Kraftwerk / Peter Boettcher
Vor 40 Jahren hat die deutsche Band Kraftwerk mit ihrem Album "Autobahn" eine Pop-Revolution eingeleitet. "Autobahn" macht am 15. Mai auch den Auftakt zur 3D-Konzertreihe "Der Katalog - 1 2 3 4 5 6 7 8", die im Rahmen der Wiener Festwochen vier Abende lang im Burgtheater stattfindet. Für bekennende Kraftwerk-Fans ein Pflichttermin.

Mit dem visuellen 3D-Konzept von 2011 gastierte man bereits im Museum of Modern Art (MoMA). Anders als in New York, wo pro Tag ein Album präsentiert wurde, gibt es in Wien ein tägliches Doppelpack in chronologischer Reihenfolge von den “Mensch-Maschinen”, die dem Pop den Elektro hinzufügten.

Die 1970 gegründete Band zählte anfangs noch zu den Krautrockern, ehe man den bahnbrechenden Schritt ins Digitale machte. Die Reduktion auf kalte Beats und verfremdeten Sprechgesang machte die Düsseldorfer zu Pionieren, die einen jahrzehntelangen Einfluss auf die Entwicklung der Popmusik ausübten. Auch das Image, das Künstlichkeit, Emotionslosigkeit und Unangreifbarkeit transportierte und wie der radikale Gegenentwurf zur Popgegenwart wirkt, war revolutionär.

Pioniere der Musik: Kraftwerk

Die von den beiden Gründungsmitgliedern Florian Schneider, er verließ die Band 2009, und Ralf Hütter bestimmte Formation trieb das Verschwinden ihrer Protagonisten 1978 auf den Höhepunkt, als man sich endgültig als “Mensch-Maschinen” darstellte – so auch der Titel des in diesem Jahr erschienenen Albums, das mit dem programmatischen Track “Die Roboter” beginnt.

Mit “Computerwelt” (1981) setzten sich Kraftwerk, die einmal ironisch als Produzenten von “elektronischer Volksmusik” definierten, dann schon früh mit der Technologisierung des Alltags auseinander. Dabei waren die Düsseldorfer immer auch Anhänger des Fortschrittsglaubens und so logischerweise bekennende Futuristen, Alben wie “Autobahn” und “Trans Europa Express” sind nicht zuletzt auch thematisch der “Schönheit der Geschwindigkeit” unterstellt. Die Bühnenperformance ist bei Kraftwerk hingegen von stoischer Fast-Bewegungslosigkeit gekennzeichnet – das Transpirieren bleibt anderen überlassen.

Zu sehen und hören in Wien

Bis zum 18. Mai stellen Kraftwerk mit der 3D-Konzertreihe “Der Katalog – 1 2 3 4 5 6 7 8” an vier Abenden jeweils zwei ihrer legendären Musikalben vor. Gestartet wird am Donnerstag mit “Autobahn” (1974) und “Radio-Aktivität” (1975), den Abschluss bilden “The Mix” (1991) und “Tour de France” (2003). Jede Performance wird um weitere Kompositionen und eigens für die Auftritte entwickelte 3D-Videoprojektionen erweitert. Der “1 2 3 4 5 6 7 8 – Der Katalog” der acht Kraftwerk-Alben aus vier Jahrzehnten ist 2009 in technisch überarbeiteter und digitalisierter Form erschienen.

Parallel werden an den vier Konzerttagen unter dem Titel “Kraftwerk – Roboter” Arbeiten des deutschen Fotografen Peter Boettcher im LOFT8 in der ehemaligen Ankerbrotfabrik in Wien-Favoriten gezeigt – ebenfalls sehenswert.

Info: Ausstellung”Kraftwerk – Roboter” im “LOFT8”, Wien 10, Absbergergasse 27 / Stiege 9, 15.-18.5., 13-21 Uhr.

(APA/Red.)

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