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Kolumbiens Botschafter in Wien sah bei Kriegsverbrechen zu

Schwere Vorwürfe gegen den kolumbianischen Botschafter in Wien
Schwere Vorwürfe gegen den kolumbianischen Botschafter in Wien ©EPA (Sujet)
Freddy Jose Padilla de Leon, hochrangiger Diplomat in Wien, soll in seiner Heimat Kolumbien in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen sein. Einem Medienbericht zufolge sei er verantwortlich für Bluttaten gegen Zivilisten in dem seit Jahrzehnten andauernden Kampf der Regierung gegen linke Rebellen.

Wie die Zeitschrift “Falter” laut Vorausmeldung am Dienstag berichtet, habe Kolumbiens Botschafter bei Kriegsverbrechen zugesehen.

Vorwürfe gegen Botschafter Padilla

Padilla habe als Armeegeneral die Befehlsgewalt über Truppen gehabt, die sich der systematischen Ermordung von Gewerkschaftern und Menschenrechtsaktivisten schuldig gemacht und Zivilisten ohne Gerichtsurteil getötet hätten, berichtet der “Falter” unter Berufung auf Informationen des European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin. Der seit 2010 als Botschafter in Wien tätige frühere Militär habe die Soldaten dabei gewähren lassen.

Mögliche Reaktionen auf Enthüllung über Botschafter

Das Außenministerium könnte nun politischen Druck auf Kolumbien ausüben, den Botschafter abzuziehen. Vertreter des Ministeriums träfen sich diese Woche mit einem Vertreter des ECCHR, um die Vorwürfe zu besprechen, berichtete der “Falter”. Komme man zu dem Schluss, die Vorwürfe weiter zu untersuchen, könne die österreichische Justiz Ermittlungen einleiten.

Wird Kolumbien Padilla aus Wien abziehen?

Strafrechtlich verfolgen kann man den Botschafter wegen der diplomatischen Immunität nicht. In dem Fall werde Kolumbien seinen Botschafter aber wohl abziehen, sagte ein namentlich nicht genannter Mitarbeiter laut dem Blatt. Das letzte Mittel, den Botschafter zur Persona non grata zu erklären, wolle man nicht anwenden, um keinen offenen Konflikt mit Kolumbien zu riskieren.

Das Außenministerium und die kolumbianische Botschaft waren am Dienstagabend für die APA nicht zu erreichen. Botschafter Padilla wies in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem “Falter” auf einen Bericht des UNO-Sonderermittlers Philip Alston hin, der ihn teils entlasten soll.

(apa/red)

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