„In der Bezirkshauptmannschaft Klosterneuburg kam es zu einem Schusswechsel“, waren die ersten Informationen die am Dienstag an die Öffentlichkeit drangen. Ein Routineeinsatz für die örtliche Polizeieinheit? Nein. Wer konnte um 15.44 Uhr schon ahnen, dass sich in den nächsten Stunden ein nervenaufreibendes Geiseldrama abspielen würde, das erst mit dem Selbstmord des 55-jährigen Täters endete. Was am Tag danach überbleibt? Eine Frau die stundenlang in der BH Klosterneuburg festgehalten wurde, ein tödlich verletzter Beamter und die Leiche des Geiselnehmers. Nun treten langsam die Beweggründe des Unbekannten ans Licht.
Der Klosterneuburger Geiselnehmer züchtete Pferde
Der Täter war Araberzüchter im Niederösterreichischen Wolfsgraben. Mit der Zeit hatte der Gestütsbesitzer allerdings Unmengen an Schulden angehäuft, schließlich gehörte sein Hof nicht mehr ihm, sondern praktisch der Bank. Die Pferde wurden immer mehr vernachlässigt. Aus diesem Grund beraumt man am 7. März auch eine gerichtliche Versteigerung seiner Tiere an. Brachte das den Stein zum Geiseldrama ins Rollen?
Geiselnehmer drohte Tierschutzverein
Zur damaligen Auktion fanden sich auf alle Fälle zahlreiche Tierschützer ein, allerdings fehlte ein Mann, der Gutsbesitzer. Dieser war aber nicht nur verschwunden, sondern hatte den Hof verbarrikadiert und einen Zuchthengst entwendet. Die restlichen Pferde wurden nach dem Vorfall der Obhut des Tierschutzvereins Gut Riedenhof überlassen. Als der Verein dem Klosterneuburger Geiselnehmer eine Zusammenarbeit vorschlug, drohte dieser ihnen mit dem Tod.
Verzweiflung entlud sich in Klosterneuburger Geiselnahme
Horrende Schulden, eine drohende Versteigerung und eine verordnete Zwangsvollstreckung. Dies waren wahrscheinlich die Auslöser der Bluttat des 55-Jährigen. Am Ende entlud sich seine Verzweiflung mit einem Amoklauf und einer Geiselnahme auf der Bezirkshauptmannschaft Klosterneuburg. Bis dato ist noch nicht bekannt, ob der Beamte, der bei dem Geiseldrama angeschossen wurde, überlebt. Hier gibt’s eine Videoaufzeichnung über das Ende des Vorfalls.
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