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Kindergartenpädagogen protestieren am Ballhausplatz für bessere Arbeitsbedingungen

Die Wiener Kindergarten-Pädagogen protestieren gegen zuwenig Lohn und zu große Kinder-Gruppen
Die Wiener Kindergarten-Pädagogen protestieren gegen zuwenig Lohn und zu große Kinder-Gruppen ©Bilderbox (Sujet)
Am Montagnachmittag fand am Ballhausplatz eine Kundgebung der Wiener Kindergartenpädagogen. Sie kamen dort zusammen, um für kleinere Kindergruppen und mehr Lohn zu demonstrieren.

Bei der Demonstration am Montagnachmittag haben die Wiener Kindergartenpädagogen ihrem Unmut gegen die derzeit herrschenden Arbeits- und Rahmenbedingungen Luft gemacht. In einer Protestkundgebung am Ballhausplatz forderten die Berufsvertreter kleinere Kindergruppen, größere Betreuungsräumlichkeiten und eine bessere Entlohnung. Denn unter den vorherrschenden Umständen sei der “bundesländerübergreifende Bildungsrahmenplan” im Elementarbereich nicht umsetzbar, so der Tenor.

100 Teilnehmer bei Demo am Ballhausplatz

Organisiert wurde die Veranstaltung, zu der sich rund 100 – beinahe ausschließlich weibliche – Teilnehmende einfanden, von der “Berufsgruppe von Kindergarten- und HortpädagogInnen Wien” (BKHW). Sie versteht sich als nicht gewerkschaftliche und überkonfessionelle Interessensvertretung. Helga Hauptmann von der BKHW appellierte im APA-Gespräch an die Politik, mehr Geld für den Elementarbereich – also für Kindergärten, Krabbelstuben und Krippen – in die Hand zu nehmen. Hier sei Österreich Schlusslicht in Europa.

Der Bildungsrahmenplan sei schon in Ordnung, aber für die Umsetzung notwendige Strukturreformen seien darin nicht festgeschrieben. Kritisiert wurde auf der Kundgebung von mehreren Rednerinnen, dass derzeit für 25 Kinder nur ein Pädagoge zur Verfügung stehe. Gefordert wurden zwei Pädagogen für 16 Kids. Außerdem brauche es mehr Platz für Bewegung und mehr Zeit für die Vor- und Nachbereitung seitens der Betreuer.

Kindergarten als “Bildungsbaustelle”

Die Pädagogen wollen zudem bundesweit einheitliche Standards für den Elementarbereich. Derzeit gebe es einen “Fleckerlteppich” an gesetzlichen Regelungen und Bezahlungsschemata, so Hauptmann.

Aktionistisches ließ sich das unzufriedene, mit Transparenten und Trillerpfeifen ausgestattete Personal, das von der Gewerkschaft der Privatangestellten unterstützt wurde, ebenfalls einfallen: Um die prekäre Situation zu verbildlichen, ließen sie am Ballhausplatz ein Pappendeckelhaus als Symbol für die “Bildungsbaustelle Kindergarten” einstürzen.

Die Protestierenden wollten die Aktion am Ballhausplatz als “Auftaktveranstaltung” verstanden wissen – denn für den Herbst wurden weitere österreichweite Kundgebungen in Aussicht gestellt, wobei die Aktivisten bis dahin auf einen Schulterschluss zwischen der Berufsgruppe und möglichst allen Gewerkschaften hofften.

(apa/red)

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