Kindergarten Förder-Betrug: Abdullah P. erstmals vor Gericht erschienen

Zwei türkischstämmige Männer, die einen Privat-Kindergarten betreiben, sollen dort im Juli 2013 unter Druck gesetzt worden sein, weil sie sich weigerten, Abdullah P. eine Provision zu bezahlen.
Vorwurf der schweren Nötigung
Die Männer hatten von den Wiener Kindergärten (MA 10) eine Anstoßfinanzierung über 208.000 Euro erhalten. Abdullah P. beharrte auf den Standpunkt, dass ihm davon 40.000 Euro zustünden, weil er ihnen bei ihrem Subventionsansuchen geholfen hätte. Um den Konflikt zu bereinigen, wurden die zwei Männer in die Moschee bestellt, wo Abdullah P. mit mehreren Freunden und Bekannten auf sie wartete. Als die bedrängten Männer weiter bei ihrem Nein blieben, soll einer der Freunde – ein 36-jähriger, recht bulliger Geschäftsmann – mit der Faust kräftig auf einen Tisch gehaut haben. “Er hat gesagt, dass wir die 40.000 Euro hergeben sollen, sonst wird uns Abdullah bis auf die Unterhosen ausziehen”, hatten die zwei Anfang Mai beim Prozessauftakt gegen den 36-Jährigen erklärt, dem die Staatsanwaltschaft schwere Nötigung vorwirft. Der Angeklagte bekennt sich nicht schuldig.
Normale, aber etwas zu laute Diskussion
Abdullah P., der von einer Justizwachebeamtin in Handschellen in den Saal geführt wurde – er befindet sich seit Ende April in U-Haft -, bemühte sich als Zeuge, seinen Bekannten zu entlasten. In der Moschee habe man nach dem Gebet “normal diskutiert und gesprochen”. Der Angeklagte spreche allerdings “etwas laut, das ist leider bei manchen Menschen so”. Schläge habe er den anderen Männern “sicher nicht angedroht”, versicherte P. Zur Ladung eines weiteren Zeugen wurde die Verhandlung auf den 19. Mai vertagt.
(APA/Red.)