Ein Ehepaar, das seine vier kleinen Kinder über Monate hinweg “ruhig gestellt” haben soll, indem sie die Kleinen gefesselt vor den Fernseher setzten, muss sich am Donnerstag wegen Quälens und Vernachlässigens unmündiger Personen im Wiener Straflandesgericht verantworten. Der arbeitslose Vater und die ebenfalls beschäftigungslose Mutter sollen die Kinder im Alter zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren in ihrer Wohnung in Wien-Ottakring täglich in Kinderwagen bis zur Bewegungsunfähigkeit fixiert und stundenlang vor dem Fernseher “geparkt” haben.
Entwicklungsstörungen durch Fernseher
Einem Gutachten zufolge waren bei den drei ältesten Geschwistern massive Entwicklungsstörungen die Folge dieser Vernachlässigung mit dem Fernseher. Der fast fünf Jahre alte Bub konnte kaum sprechen, ein vierjähriges Mädchen nicht gehen, als die Sache im vergangenen Frühjahr aufflog. Die Großmutter, die die Szenen mitbekommen und nichts dagegen unternommen haben soll, wurde ebenfalls zur Anklage gebracht. Den Beschuldigten drohen nun bis zu drei Jahre Haft. Den Kinder dürfte es mittlerweile besser gehen sie leben bei Pflegeeltern. (APA)