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Keine "Camper" in Caritas-Notquartier

Die "Flüchtlings-Camper" aus der Wiener Votivkirche sind weiter nicht bereit, das Gotteshaus zu räumen und Ersatzquartiere zu beziehen. Zwar wurde - wie berichtet - eine Notunterkunft der Caritas am Montag von gut 60 Flüchtlingen bezogen. Jedoch stellte sich nachträglich heraus, dass keiner von ihnen aus dem Asyl-Camp kam, wie Caritas-Sprecher Klaus Schwertner berichtete.
Flüchtlinge bleiben in Votivkirche
Asylwerber besetzen Kirche


Ursprünglich war die Caritas davon ausgegangen, dass jene Flüchtlinge, die ins Notquartier gekommen waren, aus dem Camp stammen. Als am Abend die Daten erhoben wurden, kam jedoch heraus, dass nicht ein einziger dieser Flüchtlinge auf jener 71 Personen umfassenden Camper-Liste stand, die dem Innenministerium von den Asylsuchenden übergeben worden war.

Da auch Frauen mit kleinen Kindern in das Notquartier gekommen waren, durften die 60 Personen die Nacht über bleiben, erhielten ein Frühstück, wurden dann aber gebeten, in ihre bisherigen Unterkünfte zurückzukehren. Das (betreute) Quartier steht jedoch weiter für die Flüchtlinge aus dem Votivkirchen-Camp zur Verfügung.

Dort befinden sich mindestens 15 Personen im Hungerstreik, die laut Schwertner teils schon sehr geschwächt sind. Die Johanniter haben in der Nacht ihre Betreuung übernommen. Von Erpressung kann aus Sicht des Caritas-Sprechers keine Rede sein. Die Flüchtlinge seien verzweifelt und hätten nur bescheidene Wünsche.

Der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau lud Bundeskanzler Faymann am Christtag ein, sich von der Situation im Flüchtlingcamp in der Votivkirche mit ihm gemeinsam ein Bild zu machen. Der SPÖ-Chef ging bei dem Gespräch in einem Wiener Caritas-Pflegeheim nicht direkt auf dieses Ansinnen ein, sondern hielt allgemein fest, dass die Politik weiter bereit sei, in Gesprächen zu einer Lösung zu kommen. Kanzleramt und Innenministerium hatten bereits vergangenen Freitag an einem von der Caritas initiierten Dialog mit Kirchen- und Flüchtlingsvertretern teilgenommen.

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