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Kaffeehauskultur pur: Die bekannteste und bedeutendsten Wiener Kaffeehäuser

Das Hawelka zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Wiener Kaffeehäusern
Das Hawelka zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Wiener Kaffeehäusern ©APA
Die Kaffeehauskultur als Wiener Tradition: Ende des 19. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte sie die Blütezeit mit und durch namhaften Kaffeehausliteraten, seit einigen Jahren ist sie auch Teil des  immateriellen Kulturerbes der UNESCO. Ein Wien ohne Kaffeehaus ist undenkbar. Wir haben die bekannteste und bedeutendsten Traditionscafés im Überblick.
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Das ausgiebiges Studium von Tageszeitungen aus aller Welt, sitzend auf einem Thonet-Sessel, im Hintergrund ertönt leise Klaviermusik und eine Melange dampft vor sich auf einem Marmorplatten-Tisch dahin: All das und noch viel mehr macht die vielzitierte Kaffeehauskultur aus, in den nachfolgenden Café lässt sich diese besonders gut erleben.

Café Hawelka

Wo: Dorotheergasse 6, 1010 Wien

“Jössasna, wos mocht ah Nokata im Hawelka?” Nicht erst durch Georg Danzers Lied “Jö schau” ist das Hawelka eine Institution sondergleichen. Von Friedensreich Hundertwasser bis Helmut Qualtinger gab sich die Kunstszene die Klinke in die Hand, den ganz eigenen Charme hat das Café über die Jahrzehnte des Bestehens hinweg bewahrt.

Café Central

Wo: Herrengasse 14, 1010 Wien

In der ehrwürdigen Säulenhalle des Palais Ferstel mitten in der Innenstadt beheimatet (der Name ist Programm), lässt man sich im Central nicht nur klassische Wiener Küche schmecken, sondern auch von der atmosphärischen Umgebung beeindrucken. Stammgäste waren hier etwa Leo Trotzki, Arthur Schnitzler, Franz Kafka und Sigmund Freud.

Café Landtmann

Wo: Universitätsring 4, 1010 Wien

Als eines der letzten verbleibenden Wiener Kaffeehaus im Ringstraßenstil hat sich das Landtmann dank seiner Nähe zum Burgtheater, Bundeskanzleramt und Rathaus zum Hotspot für Schauspieler, Politiker und Journalisten gewandelt. Laut den Betreiber werden täglich etwa 2-3 Pressekonferenzen abgehalten.

Café Museum

Wo: Operngasse 7, 1010 Wien

Wohl kaum ein anderes Traditionscafé hat mit seiner Umgestaltung soviel positive wie auch negative Reaktionen hervorgerufen wie das Museum. Ob nun ungenügende Einrichtung und fehlende Plätze für Schachspieler: Das Kaffeehaus bleibt ein Fixpunkt für Touristen und heimische Genießer.

Café Sperl

Wo: Gumpendorfer Str. 11, 1060 Wien

Ein wunderbares Kaffeehaus in Mariahilf: Ein Besuch im Jahr 1880 erbauten Sperl ist immer ein Erlebnis, nicht nur für Fans von “Before Sunrise” oder “A Dangerous Method”. Vor allem die Zeitungsauswahl und die schmackhaften Mehlspeisen versüßen einen längeren Aufenthalt.

Café Schwarzenberg

Wo: Kärntner Ring 17, 1010 Wien

Auf den ersten Blick könnte man natürlich annehmen, dass sich auch zahlreiche Literaten und Künstler zur Stammklientel zählten, dem ist aber nicht so. Eigentlich egal, gibt doch das umfangreiches Programm mit Lesungen, Konzerten und Ausstellungen sowie der Kaffeehausmusik am Abend genügend Anlass, die wunderbare Atmosphäre zu genießen.

Café Demel

Wo: Kohlmarkt 14, 1010 Wien

Stolz trägt die Wiener Konditoreien den “kaiserliche und königliche Hofzuckerbäcker”-Titel bis zum heuten Tag. Hat man die Auswahl gesehen oder besser noch gekostet, wird schnell klar warum. Empfehlung: Die Demeltorte, natürlich. Serviert wird seit 200 Jahren übrigens nur von weiblichem Personal.

Café Mozart

Wo: Albertinaplatz 2, 1010 Wien

Das prunkvolle Mozart passt zur unmittelbaren Nähe hinter der Oper, am Albertinaplatz, schon fast zu perfekt. Klar, dass freie Tische im Alt-Wiener Kaffeehaus Mangelware sind. Fun Fact: Zwischen 1985 und 1993 war das Café im Besitz eines japanischen Kaufhauskonzerns, Filmaufnahmen zu “Der dritte Mann” wurden auf der Terrasse des Cafés gedreht.

Café Korb

Wo: Brandstätte 7-9, 1010 Wien

Das Philosophencafé schlechthin offenbart nicht nur selten gewordene Fünfziger-Jahre-Optik in der Wiener Innenstadt, sondern auch einen der gemütlichsten Schanigärten der ganzen Stadt. Einen kleinen Braunen samt  hausgemachten Apfelstrudel sollte man sich auf jeden Fall einmal gegönnt haben.

Café Prückel

Wo: Stubenring 24, 1010 Wien

Ein Kaffeehaus sondergleichen: Weniger Touristen, als vielmehr Studenten und Einheimische sind hier regelmäßig anzutreffen. Hat man erstmal einen Platz ergattert – kein leichtes Unterfangen zu fast jeder Tageszeit, kann im Schanigarten die Sonne oder im Inneren die von Oswald Haerdtl entworfene und bis ins Detail hin erhaltene Einrichtung genossen werden.

Café Sacher

Wo: Philharmoniker Str. 4, 1010 Wien

Ob nun Rote oder Blaue Bar, Restaurant Anna Sacher oder das Café Sacher selbst: Exklusiv-Traditioneller kann man wohl kaum in den Genuss einer originalen Sachertorte kommen.

Café Westend

Wo: Mariahilfer Str. 128, 1070 Wien

Im Vergleich etwas abgelegen, dennoch einen Besuch wert: Das Westend versprüht den ganz einen düster-morbiden Charme Wiens in Reinkultur. Kauzige Kellner, knarrender Holzboden und altmodische Marmortische laden zu einem Ausflug in längst vergangene Zeiten ein.

(Red.)

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