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John Wick - Trailer und Kritik zum Film

Die Anzüge von Profikillern müssen wahre Wunderwaffen der Textilindustrie sein. Ihre Träger treten, springen und rennen durch den Kugelhagel.

Dutzende Leichen später klafft bloß ein kleiner Riss am Ärmel. So wirken auch das maßgeschneiderte Sakko samt Hemd und Krawatte sowie die edle Stoffhose von “John Wick” alias Keanu Reeves im gleichnamigen Film (ab Freitag im Kino) wie eine Art Uniform.

John Wick – Die Geschichte

Versteckt hatte er sie über Jahre im Keller seines Hauses – mit dem Rest seiner Vergangenheit: diverse Schusswaffen, Messer und Brandsätze. Der Liebe wegen hatte Wick sein kriminelles Leben hinter sich gelassen. Doch dann stirbt erst seine Frau, anschließend stehlen Einbrecher sein Lieblingsauto und töten seinen Hund, den ihm die Geliebte noch kurz vor ihrem Tod hat zukommen lassen. Etwas viel auf einmal – und trotzdem eigentlich kein Grund, auf einem Rachefeldzug jeden Mensch auf dem Weg abzuschlachten. Könnte man meinen. Produzent Basil Iwanyk hingegen interpretiert das so: “Das ist ein zutiefst menschlicher Grundstein für einen großen Actionfilm, weil diese Schicksalsschläge jeden von uns treffen könnten.”

Kopf der Einbrecherbande ist der Sohn von Johns Erzfeind, Viggo Tarasov (Michael Nyqvist). Um seinen Sprössling zu schützen, setzt dieser ein Kopfgeld aus – und so entspinnt sich eine Gemengelage nach dem Motto “Alle gegen John Wick und John Wick gegen alle”. Ob in einer Disco oder im Industriegebiet, die Hauptfigur ballert sich ihren Weg frei – oder rammt den Kontrahenten wahlweise auch mal ein Messer in Kopf, Hals oder Oberkörper. Reeves spricht im Presseheft von einer “Rache-Geschichte wie aus dem Alten Testament”.

John Wick – Die Kritik

In den nächtlichen Hochhausschluchten New Yorks inszeniert soll die Darstellung an Bilder aus comicähnlichen Graphic Novels erinnern. Für die Stunts trainierte Reeves einen Kampfstil-Mix aus Martial Arts und Waffen. Und natürlich braucht der vermeintliche Held nach Verfolgungsjagden und Faustkämpfen gegen den Schmerz auch nur ein Glas Alkohol.

Sein einziger Verbündeter – irgendwo zwischen Freund und Vaterfigur – ist Marcus (Willem Dafoe), der immer mal wieder auftaucht. Mit seinem selbstgepressten ACE-Saft zum Anstoßen beim Gauner-Gespräch sorgt er ebenso für absurd-skurrile Szenen wie die Gangster-Kombo, die nach einem Massenmord zum Putzen vorbeikommt. Die Leichen werden dabei fein säuberlich in Klarsichtfolie gewickelt und abtransportiert.

So wundert es auch nicht, dass Wicks Anzug kaum Spuren davonträgt. Laut Kostümdesigner Luca Mosca sieht er schnittig und zeitlos aus und fügt sich “perfekt in diese übernatürliche Welt der Verbrecher” ein. Überhaupt scheinen Anzüge als Funktionsmittel im Film verkannt zu sein. Reeves: “Die verschiedenen Abstufungen von Schwarz, die Luca verwendete, erzählen viel über den Charakter der einzelnen Figuren. Jede von ihnen ist extrem gut gekleidet, doch die Anzüge sind dezent genug, um nicht von den Figuren und der Erzählung abzulenken.”

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(APA)

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