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Irrational Man - Kritik und Trailer zum Film

Philosophieprofessor Abe Lucas (Joaquin Phoenix) ist ausgebrannt. Dennoch oder gerade deshalb fliegen dem Schwerenöter in seinem neuen Provinzcollege in New England die Frauenherzen zu. Seine Kollegin Rita Richards (Parker Posey) angelt sich den trinkfreudigen Denker für einen Onenightstand, aber das eigentliche Interesse von Abe gilt der attraktiven Studentin Jill (Emma Stone), die sich bald in ihren Lehrer verliebt.

Was kann helfen, wenn einem die Lebenslust abhandengekommen ist? Der depressive Philosophieprofessor Abe Lucas (Joaquin Phoenix) versucht es mit Mord – und es funktioniert. Um dieses moralische Dilemma herum siedelt Regiealtmeister Woody Allen seinen heurigen Film “Irrational Man” als Mischung aus Collegeromanze und Psychothriller an. Ab Freitag ist die charmante Routinearbeit im Kino zu sehen.

“Irrational Man” – Kurzinhalt zum Film

Der erste Akt von “Irrational Man” plätschert beinahe ein wenig vor sich hin im weichen Licht des beschaulichen New England. An den dortigen Campus kommt Professor Lucas (Phoenix) – ausgebrannt, in der Midlife-Crisis und hochdepressiv. Nicht zuletzt deshalb fliegen dem lebenslustlosen Schwerenöter jedoch schnell die Frauenherzen zu. Seine frustrierte Kollegin Rita (Indie-Star Parker Posey) wirft sich dem trinkfreudigen Wissenschafter an den Hals und ihn ins Bett – wo er aber seit längerem Performanceprobleme hat.

Auch die hübsche Studentin Jill (die aktuelle Allen-Muse Emma Stone) ist von dem traurigen Intellektuellen fasziniert und entwickelt ungeachtet ihres fixen Freundes (Jamie Blackley) amouröse Gefühle für Abe. Der widersteht zwar eine ganze Weile, schwingt letztlich seinen Lehrkörper aber doch auf die Studentin, um das Klischee des älteren Mannes und seiner jüngeren Schülerin zu erfüllen.

Bis hierhin läuft “Irrational Man” im harmlosen Stil einer Campuskomödie ab. Jazz und Bach bilden den Hintergrund für lange Gespräche, ohne dass diese die vermeintlich so typische Woody-Allen-Schärfe besäßen. Die Wortgefechte hat der Regisseur, der am 1. Dezember seinen 80. Geburtstag feiert, hier beinahe betulich gestaltet. Da kommt dem depressiven Abe und dem eventuell etwas gelangweilten Zuschauer der Zufall zu Hilfe.

Kritik zum Film

So wendet Allen die Geschichte in Richtung seiner beiden britischen Psychokrimis “Scoop” und “Match Point” aus Mitte der 2000er und lässt Altmeister Hitchock einfließen. Als Abe und Jill im Restaurant von den Untaten eines skrupellosen Richters erfahren, fasst Abe den Plan, die Menschheit von diesem Machtmenschen zu erlösen. Dieses neue moralische Paradigma gibt dem gerade noch Depressiven Energie. Er heckt den perfekten Giftmord aus. Und nicht nur Abe, auch “Irrational Man” verleiht diese Wendung neuen Schwung. Als Jill jedoch das dunkle Geheimnis ihres Angebeteten entdeckt, kulminiert alles im finalen Showdown.

Woody Allen legt mit “Irrational Man” kein dunkles, sezierendes Meisterwerk wie “Blue Jasmine” vor, sondern behält über weite Strecken einen fast harmlosen Konversationsreigen bei. Dennoch gelingt dem beinahe manischen Filmemacher ein stimmiges Psychogramm seiner Hauptpersonen, die er im leichten Plauderton ihrem Verderben entgegengehen lässt.

Trailer zu “Irrational Man”:

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