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Immobilienmarkt: In Wien wird empfohlen zu mieten statt zu kaufen

Mancherorts zahlt es sich eher aus zu mieten als zu kaufen.
Mancherorts zahlt es sich eher aus zu mieten als zu kaufen. ©APA/dpa (Sujet)
Vor jedem Umzug steht die Entscheidung zwischen Miete und Kauf einer Wohnimmobilie an. Wohnungssuchenden in Wien und Salzburg wird eher die Miete empfohlen. In St. Pölten und Eisenstadt lohnt sich der Kauf.

“Wir empfehlen Wohnungssuchenden in Wien und Salzburg tendenziell eher zu mieten, während in St. Pölten und Eisenstadt der Immobilienkauf noch immer sehr interessant ist”, teilte der Österreich-Chef der Internetplattform ImmobilienScout24 heute, Mittwoch, in einer Aussendung mit.

Die Wohnungspreise in St. Pölten und Eisenstadt

Die Eigentumspreise in St. Pölten stiegen zwischen 2010 und Juni 2015 um 34 Prozent auf durchschnittlich 1.685 Euro pro Quadratmeter, während die Mieten um 12 Prozent zulegten. Auch in Eisenstadt zogen die Kaufpreise um 27 Prozent auf 1.456 Euro pro Quadratmeter an, die Mieten aber auch um 15 Prozent.

Der Immobilienmarkt in Wien und Salzburg

In Wien stellt sich die Frage, ob man rund 300.000 Euro für eine durchschnittliche Eigentumswohnung ausgeben möchte, oder eine vergleichbare Immobilie für denselben Betrag 31 Jahre lang mieten soll. Auch in Salzburg hätte man die Mietausgaben erst nach 31 Jahren herinnen, geht aus dem Kauf-Miet-Indikator von ImmobilienScout24 hervor. Darin nicht berücksichtigt sind die Kreditkosten. Instandhaltungs- oder Betriebskosten sind auch nicht enthalten, fallen aber bei Miet- und Eigentumswohnungen gleichermaßen an.

Auf das Kauf-Miet-Verhältnis achten

Je niedriger das Kauf-Miet-Verhältnis ist, desto eher lohnt sich ein Kauf und desto höher ist auch die erzielbare Rendite für Investoren. In Eisenstadt hat man dem Immobilienportal zufolge bereits nach 15 Jahren soviel Miete bezahlt, wie der Erwerb der Wohnung gekostet hätte; in St. Pölten nach 18 Jahren. In Graz, Innsbruck und Bregenz dauert es 26 Jahre, in Klagenfurt 27 und in Linz 29 Jahre.

Keine Gefahr für Immobilienblase

Trotz des hohen Preisniveaus in Städten wie Salzburg, Innsbruck und Wien entwickle sich der österreichische Immobilienmarkt stabil und es bestehe “keine Gefahr einer Immobilienblase”, so Schenner. In den drei Städten seien die Preise für Eigentum in den vergangenen Jahren “rasant angestiegen”. Die Preise für Immobilien hätten seit 2010 (bis Ende Juni 2015) zwischen 30 und 40 Prozent zugelegt.

Die Quadratmeterpreise im Vergleich

Gegenüber dem Vorjahr hätten sich die Kaufpreise in Wien heuer von durchschnittlich 3.880 auf 3.991 Euro pro Quadratmeter noch weiter erhöht. In Salzburg und Innsbruck hingegen gaben sie laut ImmobilienScout24 von 4.331 auf 4.308 bzw. 4.191 auf 4.032 Euro nach, befanden sich aber auf einem höheren Niveau als Wien und sind damit bei Eigentum die teuersten Städte in Österreich. Unter den Landeshauptstädten am günstigsten ist der Erwerb von Immobilien in Eisenstadt (1.456 Euro pro Quadratmeter) und St. Pölten (1.685 Euro).

Wohnungsmarkt-Vergleich in Österreich

Seit 2010 legten die Kaufpreise in Wien um 31 Prozent zu, die Mieten aber nur um 8 Prozent. In Salzburg verteuerte sich der Erwerb von Immobilien in den vergangenen fünf Jahren um 40 Prozent, Mietwohnungen kosten um 13 Prozent mehr. In Innsbruck kommt Kaufen jetzt um 30 Prozent teurer als 2010, die Mieten kletterten um 9 Prozent. In Bregenz stiegen die Kaufpreise für Wohnimmobilien im selben Zeitraum um 39 Prozent auf im Schnitt 3.108 Euro pro Quadratmeter, die Mieten um 8 Prozent. Eigentum in Graz verteuerte sich um 20 Prozent auf 2.724 Euro pro Quadratmeter, die Mietwohnungen um 8 Prozent.

Mieten in Klagenfurt und Linz gesunken

In Klagenfurt und Linz sind die Mieten der heuer auf dem Markt angebotenen Wohnungen im Vergleich zu 2010 sogar gesunken – um jeweils 5 Prozent. Dafür verteuerte sich Eigentum in der Kärntner Landeshauptstadt um 22 Prozent auf durchschnittlich 2.416 Euro pro Quadratmeter, in Linz stiegen die Immobilienpreise in den vergangenen fünf Jahren am geringsten – mit einem Plus von 8 Prozent auf 3.033 Euro pro Quadratmeter.

(apa/red)

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