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Immer mehr "Muttersöhnchen" in Italien

In Italien ist die Zahl der "Muttersöhne", die weder arbeiten noch studieren und weiter bei den Eltern wohnen, in einem alarmierenden Maß gestiegen.

Angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise in Italien ist die Zahl der “Muttersöhne“, die weder arbeiten noch studieren und weiter bei den Eltern wohnen, in einem alarmierenden Maß gestiegen. Wie Italiens Statistik-Institut in seinem am Montag veröffentlichten Jahresbericht 2010 schrieb, stieg der Anteil der inaktiven Menschen zwischen 15 und 29 Jahren voriges Jahr auf 22,1 Prozent der Altersgruppe. Da mehr als die Hälfte der Betroffenen “dauerhaft” dem Arbeitsmarkt und dem Bildungssystem fern blieben, drohe die “soziale Marginalisierung“. Nach Angaben des Instituts stieg die Zahl junger Menschen, die keiner Arbeit, Ausbildung oder Studium nachgehen, 2010 um 134.000 auf 2,1 Millionen. Bereits im Vorjahr hatte Italien mit 20,5 Prozent der Altersgruppe deutlich über dem europäischen Schnitt von 14,7 Prozent gelegen. Diese Situation spiegle “die beunruhigende Verzagtheit junger Italiener angesichts der Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche” wider, hieß es in dem Bericht.

Muttersöhne bleiben im “Hotel Mama”

Italien sei das einzige Land, in dem es mehr Inaktive als Arbeitslose gebe, erklärte das Institut. Am schlimmsten sei die Situation bei jungen Frauen in Süditalien, die sich zwischen Arbeit und Kindern entscheiden müssten. Die meisten der Betroffenen lebten weiter zu Hause bei den Eltern. Während einige nicht das Geld hätten, sich eine eigene Wohnung zu leisten, blieben viele aus Liebe zu Mamas Pasta und zu frisch gewaschener Wäsche, ohne dafür selbst etwas tun zu müssen. Die Betroffenen würden mehr Zeit als ihre Altersgenossen “mit Schlafen und anderen körperlichen Tätigkeiten wie Essen und Waschen” verbringen, schrieb das Institut. Sie würden auch weniger lesen oder ins Kino oder Museum gehen. Da sie zudem weniger Sport trieben und mehr rauchten und Alkohol tränken, warnte das Institut, sei ihr Lebensstil “nicht der Gesündeste”. (Quelle: APA)

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