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Gute Noten trotz schlechter Ergebnisse im Wiener Lesetest

Das Ergebnis des Wiener Lesetests beeinflusste nicht die Deutschnote der Schüler.
Das Ergebnis des Wiener Lesetests beeinflusste nicht die Deutschnote der Schüler. ©dpa
Eine Detailauswertung des Anfang des Jahres durchgeführten Lesetests wurde am Donnerstag vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass jeder fünfte "Risikoschüler" im Zeugnis letztendlich trotzdem eine gute Note erhielt. Vom Wiener Stadtschulrat heißt es dazu nur, dass man "in nächster Zeit genau hinschauen" wolle.
Ein Viertel der Schüler kann nur schlecht lesen
Der Wiener Lesetest 2012

Die Deutschnote umfasse zwar mehr als nur die Lesefähigkeiten, Lehrer mögen aber die Unterschiede zwischen dem Ergebnis des Tests und der Beurteilung hinterfragen, so Rupert Corazza, Leseexperte des Wiener Stadtschulrats. “Da werden wir in nächster Zeit genau hinschauen, weil mit der Note auch Berechtigungen (für den AHS-Besuch, Anm.) verbunden sind.” Insgesamt wurden 21 Prozent der Kinder in der vierten Klasse Volksschule in die Gruppe jener eingeordnet, die ein sehr geringes Leseverständnis haben. Ein “Nicht Genügend” im Zeugnis im Fach Deutsch bekam in dieser Gruppe jedoch nur etwas mehr als ein Prozent, 37 Prozent erhielten ein “Genügend” und der größte Teil der Schüler (41 Prozent) ein “Befriedigend”.

Zusammenhang zwischen Lesetest und Deutschnote

Angesichts dieser Ergebnisse wurde im Stadtschulrat der Zusammenhang zwischen Lesetestergebnissen und Deutschnoten näher angesehen, wobei Bandbreiten definiert wurden, innerhalb derer eine Note als “unauffällig” angesehen werden kann. Dabei zeigte sich, dass in jeder achten Klasse mehr als 40 Prozent der Beurteilungen als “auffällig” einzustufen sind. So haben zehn Prozent der Schüler deutlich weniger Punkte erreicht als der Durchschnitt aller Schüler, aber ein “Sehr Gut” im Zeugnis. Gleichzeitig haben fünf Prozent der Schüler mit einem Vierer im Zeugnis ein besseres Ergebnis geliefert als der Wiener Durchschnitt. Und von den 37 Schülern, die ein “Nicht Genügend” erhalten haben, sind laut Lesetest 33 Prozent keine Risikoschüler.

Der Wiener Lesetest 2012

Der Wiener Lesetest wurde im Schuljahr 2012 zum zweiten Mal unter allen Schülern der vierten bzw. achten Schulstufe durchgeführt. Beim zweiten Durchgang lag die Zahl der Risikoschüler an den Volksschulen bei rund 20,5 Prozent (2011: 23,7 Prozent). Innerhalb dieser Gruppe wurde noch einmal unterschieden: Mehr als halbiert hat sich mit 3,9 Prozent die Zahl jener Schüler, die intensiven Förderbedarf haben (2011: 10,6 Prozent), 16,6 Prozent haben “normalen” Förderbedarf (2011: 13,1 Prozent). Ähnlich sieht es in der vierten Klasse Hauptschule bzw. AHS-Unterstufe aus: Die Gruppe der allerschlechtesten Leser hat sich fast halbiert und liegt nun bei 3,7 Prozent (2011: 6,9 Prozent). 18 Prozent haben “normalen” Förderbedarf (2011: 12,3 Prozent), 3,5 Prozent “etwas Förderbedarf” (2011: 9,5 Prozent). Überhaupt keinen Förderbedarf weisen 74,8 Prozent auf (2011: 71,2 Prozent).  (APA)

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