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Gratis-Kindergarten: Private beklagen Gesprächsverweigerung

Privatkindergärten vor ungewisser Zukunft
Privatkindergärten vor ungewisser Zukunft ©bilderbox.at
Es seien noch viele Fragen offen - der Dachverband der Wiener Privatkindergärten beklagt eine Gesprächsverweigerung der Stadt zur angekündigten Gratis-Betreuung aller Kinder unter sechs Jahren.

Dabei seien zahlreiche Fragen offen, unterstrich Obmann Franz Tatzber am Dienstagabend vor Journalisten. Aus den medialen Ankündigungen der SPÖ-Stadtregierung gehe jedoch eines klar hervor: “Die Beitragsfreiheit im Privatkindergarten kann sich nicht ausgehen.” Für die Eltern würden Restkosten bleiben.

Dabei müssten auch die Privatkindergärten für die Eltern beitragsfrei werden, wenn das Wort von Bürgermeister Michael Häupl (S) Gültigkeit habe, dass in Wien alle Kinder gleich viel wert seien, so Tatzber. Zwar sei eine Reduktion der Beiträge für die Eltern mit Sicherheit besser als die bisherige Situation: “Bezogen auf die eingesetzten Steuermittel kann vom gleichen Wert aller Kinder aber keine Rede sein.” Während in den Privatkindergärten 80,6 Prozent der Kosten von den Eltern getragen würden, seien dies bei den Einrichtungen der öffentlichen Hand lediglich 14,5 Prozent, während der Rest aus Steuermitteln stamme.

So würden sich die tatsächlichen Kosten pro Kindergartenplatz bei der Gemeinde auf rund 1.000 Euro belaufen, die privaten lägen hingegen bei rund 400 Euro. “Würden alle Kindergärten in Wien so kostengünstig wie die privaten agieren, könnte der beitragsfreie Kindergarten ohne zusätzliche Budgetmittel verwirklicht werden”, betonte Tatzber – auch wenn man zugestehen müsse, dass die Gemeinde etwa durch die Aufnahme schwerstbehinderter Kinder hohe Kosten habe.

Dennoch habe bisher niemand mit dem Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte geredet. Dieser vertritt die Interessen der politisch und konfessionell unabhängigen Kindergärten, wobei derzeit rund 65 Einrichtungen Mitglied sind, die 8.000 Kinder in 300 Gruppen betreuen. “Wir haben ein Kommunikationsproblem – ein einseitiges”, beschied Tatzber in Richtung Stadt. Gesprochen werde lediglich mit den politischen Vorfeldorganisationen wie Kinderfreunde und “Kinder in Wien” sowie den kirchlichen Organisationen.

Dementsprechend groß sei die Unsicherheit bei den Dachverbands-Mitgliedern. So sei ungeklärt, ob die bisherigen Transferleistungen mit den nun projektierten 226 Euro Zuschuss verrechnet würden. Offen sei auch, was mit den Einrichtungen geschehe, die keine gemeinnützige Rechtsform hätten – ein Umstand, der auf zehn Prozent der Dachverbands-Mitglieder zutreffe. Diese würden in den bisherigen Papieren bezüglich einer Förderung nicht mehr erwähnt.

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